Jerusalem - Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu fordert die Stationierung von Soldaten seines Landes in einem zukünftigen Palästinenser-Staat und bringt damit die jüngst wieder aufgenommenen Friedensgespräche weiter an den Rand des Scheiterns. Um die Sicherheit Israels zu gewährleisten, müssten israelische Soldaten auch im Falle eines eigenständigen Palästinenser-Staates die Grenze nach Jordanien sichern, das direkt an das Westjordanland grenzt. Nur so ließe sich nach einer Friedensvereinbarung der Waffenschmuggel durch militante Palästinenser unterbinden, sagte Netanyahu.

Die palästinensische Seite reagierte verärgert und wies das Ansinnen als Verletzung der zukünftigen Souveränität eines eigenen Staates zurück. Die Palästinenser hatten stattdessen die Entsendung internationaler Truppen zur Sicherung der Grenze vorgeschlagen. "Ich glaube nicht, dass internationale Truppen unter diesen Umständen diese Aufgabe erledigen", sagte Netanyahu.

Unterdessen bereiten sich die israelischen Streitkräfte auf einen möglichen Gewaltausbruch vor, falls die Friedensgespräche scheitern sollten. Gleichwohl erwarte er keine so hohe Intensität der Gewalt, wie im Jahr 2000, als es zu zahlreichen Selbstmordattentaten und Schießereien kam, sagte der Stabschef der Streitkräfte, Generalleutnant Gabi Ashkenazi. (APA/dapd)