Wien - "Die kolportierten Abfederungsmaßnahmen für Mütter sind reine Kosmetik," so Johannes Fenz, Präsident des Katholischen Familienverbandes Österreichs. "Die Erhöhung der Bemessungsgrundlage für die Kindererziehungszeiten um zwei Prozent pro Jahr sind Almosen; das ist kaum mehr als die Inflationsabgeltung." Enttäuscht ist Fenz auch darüber, dass teilzeitbeschäftigte Mütter überhaupt leer ausgehen.

Erhöhung der Bemessungsgrundlage sei "Hohn"

"Die Erhöhung der Bemessungsgrundlage für Kindererziehungszeiten um 150 Prozent in den nächsten 25 Jahren hört sich zwar gut an, ist in Wirklichkeit aber ein Hohn", so Fenz. "Im Klartext bedeutet die geplante zweiprozentige Erhöhung der Bemessungsgrundlage für Kindererziehungszeiten pro Jahr, dass sie von derzeit 645 Euro in 25 Jahren! auf 967 Euro steigt. Darauf braucht niemand stolz zu sein, wenn man bedenkt, dass der Ausgleichszulagenrichtsatz von 2001 auf 2002 um 2,9 Prozent und von 2002 auf 2003 um 2,23 Prozent angehoben wurde."

Teilzeitbeschäftigte werden ausgeklammert

Dass sich der Durchrechnungszeitraum um drei Jahre pro Kind verkürzen soll, ist für Fenz zwar positiv, aber unzureichend. Derzeit sind 33 von 100 Frauen teilzeitbeschäftigt, 60 Prozent davon aus familiären Gründen. "Diese Tatsache wird bei der Pensionsreform total ausgeklammert", sagt Fenz. "Ich kann nicht auf der einen Seite ein Recht auf Teilzeit für Eltern von Kindern bis zum 6. oder 7. Lebensjahr schaffen und jene Eltern, die davon Gebrauch machen, in der Pension dafür bestrafen. Mit der Verlängerung des Durchrechnungszeitraumes müssen Mütter wenn sie Teilzeit arbeiten, erhebliche Einbußen bei der Pensionshöhe in Kauf nehmen. "Damit werden sie gezwungen, nach dem 3. Lebensjahr des Kindes wieder voll in den Erwerb einzusteigen und die Kinder ganztags außerhäuslich betreuen zu lassen", so Fenz. (red)