Bagdad - Bei einer Serie von Terroranschlägen sind am Sonntag im Irak mindestens 38 Menschen ums Leben gekommen. 31 Menschen starben und 94 wurden verletzt, als Attentäter zwei Autobomben in der irakischen Hauptstadt zündeten. Die Opfer waren mehrheitlich Zivilisten. Nach Informationen der Nachrichtenagentur Al-Yaqen detonierte ein Sprengsatz in der Nähe des Gebäudes einer Mobilfunkfirma im Stadtteil Mansur, der zweite auf einer Straße in dem vorwiegend von Schiiten bewohnten Stadtteil Kadhemija. In Falludscha, westlich von Bagdad, starben sieben Menschen bei einem Selbstmordanschlag, rund 10 Menschen wurden verletzt.

Gewalt als Ergebnis des politischen Stillstandes?

Nach Ansicht der meisten irakischen Beobachter ist die jüngste Zunahme der Gewalt das Ergebnis des politischen Stillstandes in Bagdad. Das arabische Land hat mehr als sieben Monate nach der Parlamentswahl immer noch keine neue Regierung. Denn die Parteien, die bei der Wahl die meisten Sitze errungen hatten, schaffen es nicht, sich auf die Bildung einer Koalitionsregierung zu einigen.

Parteien suchen nach Kompromiss

Am Sonntag trafen sich die Vertreter der Parteien erneut, um nach einem Kompromiss zu suchen. Die Al-Irakija-Liste, die bei der Wahl den ersten Platz belegt hatte, erklärte am Wochenende, sie habe sich mit den religiösen Schiiten-Parteien und den Kurden auf folgende Formel geeinigt: Der Al-Irakija-Vorsitzende Ijad Allawi wird Staatspräsident, der von den Schiiten vorgeschlagene bisherige Vize- Präsident Adel Abdul Mahdi wird Ministerpräsident und die Kurden dürfen den Parlamentspräsidenten stellen. Von den anderen Parteien wurde diese Formel allerdings bislang nicht bestätigt. Der schiitische Ministerpräsident Nuri al-Maliki will seinen Posten nicht räumen. (APA/dpa)