Dauernd ist von der so genannten "Hacklerregelung" die Rede. Der Eingang eines umgangssprachlichen Austriakums in die politische Debatte und vielleicht sogar in den Gesetzestext der Pensions-Sicherungs/Kürzungs-Reform wäre neu, passt aber zur neuen Lockerheit der Sprache im öffentlichen Raum.

"Hackeln" bedeutet übrigens so viel wie "tschinageln" (Wiener Version) oder "malochen" (Piefke-Version) oder "boulot" (das Leben eines Pariser Vorortebewohners: "boulot, métro, dodo"). Also "eine schwere, meist auch ziemlich öde körperliche Arbeit verrichten, die meist mit Mitte 50 die Gesundheit ruiniert hat". Daher die "Hacklerregelung" im neuen Pensionsrecht, wonach Menschen (meist Männern), die seit ihrem 14. oder 15. Lebensjahr schwer arbeiten, doch die ungeschmälerte Frühpension ermöglicht werden soll. Schwere, schmutzige und gesundheitsgefährdende Arbeit wird allerdings mehr und mehr a) durch Technologie ersetzt und b) nur noch von so genannten "Ausländern" gemacht, aber was das Äquivalent von "Hackeln" auf Serbisch, Kroatisch, Albanisch oder Türkisch ist, ist dieser Kolumne nicht bekannt.

Etwaige Einsendungen würden sehr geschätzt. (DER STANDARD, Print-Ausgabe, 29.4.2003)