St. Pölten - Das Theaterfest Niederösterreich 2010 ist vorbei. Nach dem Wegfall von Reichenau an der Rax und der Bühne Baden fallen die absoluten Besucherzahlen heuer natürlich geringer aus als im Vorjahr: 192.000 Menschen (2009: 257.000) sahen die 22 Produktionen an ebenso vielen Spielorten. Die beiden Bühnen ausgenommen, habe sich die Besucherzahl im heurigen Jahr aber dennoch um acht Prozent gesteigert, bilanzierte Landeshauptmann Erwin Pröll (V) am Donnerstag. Das gesamte Theatergeschehen im Bundesland verfolgten 280.000 Besucher, 7.000 mehr als im Vorjahr.

Beim Theaterfest freute man sich, trotz teilweise widriger Witterung "ein Publikumsmagnet" gewesen zu sein. Die meisten Bühnen hätten eine Auslastung "von 90 Prozent und mehr" gehabt, so Pröll. An fünf Spielorten wurden insgesamt acht Zusatzvorstellungen anberaumt. Die Produktionskosten betrugen etwa zehn bis 10,5 Mio. Euro. Das Land NÖ trug 2,3 Mio. Euro bei.

Die 22 Spielorte könnten in der kommenden Saison auch Zuwachs bekommen. Es gebe Anfragen von Interessenten, so der Theaterfest-Vorsitzende Werner Auer. "Wenn es dem Verein dienlich ist, wieso nicht", kommentierte er diese. Zu kleine Bühnen würden aber nicht aufgenommen, auch gewisse Standards müssten gelten. Momentan sei man intern dabei, "Aufnahmekriterien" zu formulieren.

Das komplette Theaterfest wurde in der heurigen Saison von einer Evaluierungskommission beleuchtet. Diese solle dabei helfen, den Qualitätsanspruch zu halten, die Marke "Theaterfest" zu stärken und Synergieeffekte - etwa gemeinsames Ticketing oder die Verschränkung von Kultur und Tourismus in der Werbung - aufzuzeigen, erklärte der Landeshauptmann. Im kommenden Jahr wolle man das Kinder- und Jugendtheater, das heuer 9.300 Besucher anzog, forcieren und in der Broschüre mehr hervorheben, kündigte Auer an. Außerdem soll das Serviceangebot sowohl für die Mitglieder als auch für das Publikum verbessert werden, etwa indem die Planung eines Theaterbesuchs im gemeinsamen Rahmen mit einem Ausflug erleichtert wird. (APA)