Angelina Jolie besuchte ein Flüchtlingslager um Flutopfer zu treffen. Anschließend appellierte sie an die Menschen, mehr für Pakistan zu spenden

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Mehr als einen Monat nach den verheerenden Überflutungen in großen Teilen Pakistans sind noch immer mehr als eine Million Menschen von jeder Hilfe abgeschnitten, berichten die Mitarbeiter der internationalen Hilfsorganisation World Vision. "Auch wenn wir uns darauf konzentrieren, die Hilfe dorthin zu bringen, wo sie am dringendsten benötig wird, haben wir erst zehn Prozent der betroffenen Bevölkerung erreicht", berichtet Mike Bailey von World Vision. Hollywood-Star Angelina Jolie ist am Dienstag nach Pakistan gereist, um die Hilfsorganisationen mit medialer Aufmerksamkeit zu unterstützen und sich für die 21 Millionen Flut-Opfer stark zu machen.

Diarrhöe ist ausgebrochen

„Viele Städte und Dörfer vor allem in Punjab sind noch immer nicht mit dem Auto zu erreichen, das Wasser hat Brücken und Straßen zerstört," so Mike Bailey von World Vision, „Diarrhöe ist dort ausgebrochen, Kinder, die seit Wochen die selbe verschmutze Bekleidung tragen, leiden an Hautkrankheiten, Familien können ihre Toten nicht bestatten, weil es nirgendwo ein trockenes Stück Land gibt." Telefonleitungen sind unterbrochen, die Handyverbindungen funktionieren zum Großteil nicht. „Es ist noch immer überaus schwierig, das genaue Ausmaß der Schäden festzustellen, aber wir wissen, dass Kinder und Familien verzweifelt auf Wasser, Verpflegung und Notunterkünfte angewiesen sind", so Bailey.

Brunnen sind verseucht

Das Überflutung hat mehr als 3,2 Millionen Hektar Ackerland zerstört. Pakistan droht in den kommenden Monaten eine entsetzliche Hungerkatastrophe, zudem sind die meisten Brunnen verseucht. Viele kleine Spitäler wurden durch die Flut einfach weggespült. Die medizinische Betreuung der Bevölkerung ist praktisch zusammengebrochen. 

Angelina Jolie appelliert zu spenden

Angelina Jolie ist zum vierten mal im Krisengebiet als Botschafterin des Flüchtlingshilfswerks UNHCR unterwegs. Sie besuchte ein Flüchtlingslager im Nordwesten des Landes um Flutopfer zu treffen und anschließend auf die andauernde dringende Hilfsbedürftigkeit hinzuweisen. "Die Lage ist außergewöhnlich kompliziert", erklärte die Schauspielerin. "Es geht hier ja nicht nur um die Überschwemmungen, sondern auch um rund 1,7 Millionen Flüchtlinge aus Afghanistan, die schon vor der Naturkatastrophe im Land Zuflucht gesucht haben." Jolie appellierte an die Menschen, mehr für Pakistan zu spenden. Sie selbst spendete bereits 100.000 Dollar. (red)