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Mit dem Hawk Eye kann man sich vielleicht ein paar Diskussionen mit dem Schiedsrichter sparen. (im Bild: Roger Federer und Juan Martin Del Potro beim US-Open-Finale 2009)

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Und so siehts aus, wenn der Computer berechnet, ob der Ball in oder out war.

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Roger Federer, die derzeitige Nummer zwei im internationalen Tennis-Geschäft, ist kein Fan des Hawk Eyes: "Das System sollte es eigentlich gar nicht geben", meinte er in einem Interview 2009, nach dem Verlust des Finales der US-Open gegen Juan Martin del Potro.

Was auch immer Roger Federer vom "Falken-Auge" halten mag, Hawk-Eye Innovations, das britische Unternehmen, das computergesteuerte Systeme zur Ballverfolgung im Spiel herstellt, steht zum Verkauf. Es wird mit 15 bis 20 Millionen Pfund bewertet (cirka 18 bis 24 Millionen Euro). Im vergangenen Geschäftsjahr fuhr Hawk-Eye Innovations einen Vorsteuer-Gewinn von 1,1 Millionen und einen Umsatz von 3,6 Millionen Pfund ein. Für das laufende Jahr geht das Unternehmen von einem Gewinn von 1,7 Millionen Pfund aus.

Derzeit wird das Computer-System vor allem in Tennis und Cricket eingesetzt. Dabei wird mittels sechs verschiedener Kameraperspektiven eine dreidimensionale Simulation erzeugt. Im Tennis zum Beispiel kann man damit genau nachvollziehen, ob ein Ball die Linie noch touchierte oder nicht. Gegner kritisieren, dass es trotz allem eine Unschärfe von bis zu drei Millimetern geben kann, die in spielentscheidenden Fällen durchaus relevant sein könne.

Nun kommt Hawk-Eye Innovations genau zu der Zeit auf den Markt, wo sich auch die Fußballwelt entscheiden muss, ob sie die Torlinie damit kontrollieren will oder nicht. Paul Hawkins, der Gründer und Geschäftsführer des Unternehmens, geht laut einem Bericht der Financial Times aber davon aus, dass der Verkauf noch vor einer etwaigen Entscheidung des Weltfußballverbands Fifa über die Bühne gehen werde. Roger Federer darf sich derzeit wieder mit dem Hawk Eye in Flushing Meadows herumärgern - vielleicht gewinnt er die US-Open ja heuer zum sechsten Mal. (rom, derStandard.at, 1.9.2010)