Screenshot: Dedication Games

Eigentlich wollte Simon Galle nur ein PC-Spiel auftreiben, das zu zweit auf einem Rechner gespielt werden kann. Unzufrieden mit der Auswahl, machte er selbst eines. "Schon früher habe ich mit Schwarmverhalten experimentiert, fasziniert von den natürlichen Bewegungen und dem kollektiven Verhalten, das aus ein paar einfachen Regeln für das Individuum entsteht", schreibt der 27-jährige Wiener im Email-Interview. Seine Faszination war offenbar groß genug, um über drei Jahre lang allein ein Spiel zu entwickeln, in den man Schwärme kontrolliert. Jetzt ist "Swarm Arena" auf Valves Online-Spieleplattform Steam erhältlich.

Der Weltraumkampf der ständig bewegten, pulsierenden Schwarm-Organismen fühlt sich tatsächlich neuartig an. Im Arcade-Stil, allein mit Maus oder Cursortasten und einer Angriffs- und Verteidigungstaste, geht es darum, eigene Schwarmdrohnen so zu manövrieren, dass sie jene des Gegenspielers (der vor dem selben PC sitzt) oder der künstlichen Intelligenz auslöschen. Dabei – und darauf ist Galle besonders stolz – "lernt" die eigene Schwarmintelligenz aus den Spielsituationen, sie verbessert ihre Reaktion und passt sich an. Steam habe "Swarm Arena" innerhalb von nur einer Woche angenommen.

Drei Jahre motiviert bleiben

"Am schwierigsten war es wohl drei Jahre lang motiviert zu bleiben und ständig zwischen unterschiedlichen Berufen umzuschalten", sagt Galle rückblickend. Zuletzt hat er beschlossen, sich ganz auf "Swarm Arena" zu konzentrieren. Schwierig war auch, alles allein zu machen: von der sich anpassenden KI über Game Design und Vermarktung bis dazu, "exponentielle Probleme zu optimieren, so dass sie 60 Mal pro Sekunde gerechnet werden können, während noch Zeit fürs Rendern bleiben muss". Dass Onlinekämpfe einfach nicht umsetzbar sind, musste er akzeptieren: "Die Datenmengen sind enorm, alles muss absolut synchron bleiben und instantan reagieren. Selbst ein LAN-Ping ist diesen Anforderungen nicht gewachsen." Aber trotz allen Herausforderungen, sei ihm das Ganze "alles in allem recht leicht von der Hand gegangen", gibt sich der Programmierer selbstbewusst. Immerhin schaut er auf beinahe 20 Jahre Erfahrung zurück: "Begonnen hat alles mit einem Grafik- und Animationskurs und einem Programmierkurs bei den Wiener Ferienspielen im Alter von acht und neun Jahren."

Neben zusätzlichem Inhalt für "Swarm Arena" und vielleicht der Portierung auf andere Plattformen steht auch ein neues Spieleprojekt an. Zu dem will Galle aber nur so viel sagen, dass er es wohl nicht mehr alleine umsetzen wird. Von "Alles aus einer Hand" hat er vorerst genug.

"Swarm Arena" konstet 7,99 Euro auf Steam

http://www.dedicationgames.com/

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