Salzburg - Der Tod eines 19-Jährigen im Salzburger Landeskrankenhaus bleibt mysteriös. Der Mann hatte sich bei einer Schlägerei den Oberarm gebrochen. Die Operation war komplikationslos; am Montag starb er plötzlich. Laut Obduktion ist er an seinem Erbrochenen erstickt. Die Staatsanwaltschaft will klären, ob das mit der Rauferei zu tun hatte, erklärte am Mittwoch die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Salzburg, Barbara Feichtinger.

Der 19-Jährige war in der Nacht auf Samstag bei einem Würstelstandl am Hanuschplatz von einem 34-jährigen Mann vor den Augen von Polizisten attackiert worden. Die Beamten hatten gerade die Daten des 19-Jährigen wegen einer zuvor stattgefundenen Rauferei aufgenommen. Es kam zu einer verbalen Auseinandersetzung. "Da lief der Flachgauer auf den 19-Jährigen los. Der stürzte und brach sich den Oberarm", schilderte Kripo-Chef Andreas Huber.

Operation ist gut verlaufen

Das Sturzopfer wurde ins Salzburger Landeskrankenhaus eingeliefert und operiert. "Am Sonntag ist er bereits aufgestanden, hat Besuch empfangen und mehrmals telefoniert", schilderte Kliniksprecherin Mick Weinberger. In der Nacht auf Montag sei die Krankenschwester wegen anderer Patienten häufig im Zimmer gewesen. Der 19-Jährige habe tief geschlafen, lautete der letzte Eintrag um 3.40 Uhr. Eine gute Stunde später, um 5.00 Uhr, sei der Salzburger dann leblos im Bett gefunden worden. Hilfe war nicht mehr möglich, er war bereits tot.

Behandlungsfehler nicht ersichtlich

Eine Unverträglichkeit von Schmerzmittel habe man ausschließen können, weil er das letzte Mittel bereits am Abend eingenommen und das Medikament auch seit der Operation gut vertragen habe, sagte Weinberger. Seitens der Staatsanwaltschaft hieß es, der Mageninhalt des Patienten sei in die Lunge geraten, er habe ihn nicht mehr ausspucken können. Derzeit gebe es aber keine Anhaltspunkte, dass die Behandlung im Krankenhaus nicht korrekt erfolgt wäre, sagte Feichtinger. "Es ist noch eine histologische und eine toxikologische Untersuchung notwendig." Die Expertisen sollen auch darüber Aufschluss geben, zu welchen Zeitpunkt die Aspirationspneumonie erfolgt ist.

Die Ergebnisse der zwei gerichtsmedizinischen Gutachten sollen in zirka vier Wochen vorliegen. Zudem werden noch Zeugen einvernommen. Die Staatsanwaltschaft hat den 34-Jährigen weiterhin im Visier der Ermittlungen. Der Verdacht gehe jetzt in Richtung Körperverletzung mit Todesfolge, erklärte Feichtinger.(APA)