Ramallah - Der palästinensische Präsident Mahmoud Abbas setzt bei der Wiederaufnahme der Verhandlungen mit Israel auf eine aktive Vermittlungsrolle der Vereinigten Staaten. Wenn die Gespräche zum Stillstand kommen sollten, müsse die Regierung von US-Präsident Barack Obama Vorschläge unterbreiten, um die Differenzen zu überbrücken.

Auf Einladung von Obama beginnen Abbas und der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu nach zwei Jahren neue Verhandlungen. Obama hat erklärt, er hoffe auf ein Friedensabkommen innerhalb eines Jahres. Abbas sagte am Dienstag vor Journalisten, diese Frist sei angemessen, schließlich seien viele der strittigen Themen schon in früheren Gesprächsrunden diskutiert worden. "Wenn es einen guten Willen gibt, dann ist das mehr als genug (Zeit)", sagte Abbas.

Allerdings hat sich Netanyahu nicht dazu bereiterklärt, die Gespräche dort wieder aufzunehmen, wo sie 2008 zwischen seinem Vorgänger Ehud Olmert und Abbas abgebrochen wurden. Weiterhin umstritten sind unter anderem die Zukunft von Ostjerusalem und der israelische Siedlungsbau im Westjordanland. Abbas forderte, Netanyahu müsse einen zehnmonatigen Baustopp in den Siedlungen, der am 26. September ausläuft, unbedingt verlängern. Geschehe das nicht, "wird es schwer für uns, die Verhandlungen fortzusetzen", sagte er. (APA/apn)