Wien - Der börsenotierte Porr-Baukonzern hat auch heuer im ersten Halbjahr rote Zahlen geschrieben. Das Periodenergebnis blieb mit -5,6 (-5,9) Mio. Euro im Minus, das Betriebsergebnis (EBIT) war auf niedrigem Niveau mit 6,9 (7,2) Mio. Euro weiter positiv. Die Umsatzerlöse gingen von 1.107 auf 955 Mio. Euro zurück, und die Produktionsleistung sank von 1,274 auf 1,200 Mrd. Euro. Durch den "soliden Auftragsbestand und die laufenden Akquisitionen" könnte die Leistung des Baukonzerns im Gesamtjahr 2010 in etwa das Niveau 2009 erreichen, erklärte Porr am Dienstag im Halbjahresbericht im Ausblick.

Für die Bauindustrie sei "die derzeitige Krise die größte Herausforderung seit Jahrzehnten", erklärte der Porr-Vorstand. 2009 sei die europäische Bauproduktion laut EuroConstruct um 8,8 Prozent gesunken, und für 2010 werde ein erneuter Rückgang um 4,0 Prozent prognostiziert. "Damit würde die Rezession in der Baubranche bereits drei Jahre andauern", so das Unternehmen. Ein zentrales Problem sei derzeit der Übergang von nationalen Konjunkturpaketen zu Budgetkonsolidierungen samt weiter sehr niedrigem Privatkonsum.

Der Auftragsbestand der Porr-Gruppe blieb im ersten Semester im Jahresabstand mit 2,594 (2,547) Mrd. Euro stabil. Der Eingang an neuen Aufträgen verringerte sich aber von 1,259 auf 1,111 Mrd. Euro; hier gab es vor allem im Inland einen stärkeren Rückgang - von 903 auf 787 Mio. Euro -, während sich der Auftragseingang im Ausland mit 324 (356) Mio. Euro weniger stark abschwächte. Der Personalstand der Gruppe per 30.6. ging auf 12.177 (12.422) zurück.(APA)