Caracas - Rund sieben Wochen nach der Exhumierung des südamerikanischen Freiheitskämpfers Simón Bolívar werden nun auch die Gräber der beiden Schwestern Bolívars geöffnet. Das kündigte Venezuelas Vize-Präsident Elías Jaua in Caracas an. Die Exhumierung der sterblichen Überreste von María Antonia und Juana Bolívar ist Teil der von Venezuelas betriebenen forensischen Untersuchungen zur Todesursache des vor 180 Jahren gestorbenen Nationalhelden.

Wissenschaftler wollen prüfen, ob der Nationalheld 1830 wirklich wie bisher angenommen an Tuberkulose starb, oder - wie Venezuelas linker Staatschef Hugo Chávez mehrfach behauptete - einem Giftmord zum Opfer fiel. Die beiden Schwestern sind in der Kathedrale von Caracas beigesetzt. Jaua bedankte sich am Sonntag ausdrücklich bei der katholischen Kirche für die Unterstützung.

Zähne als Genprobe

Die unter der Regie der Staatsanwaltschaft stehende Aktion sollte an diesem Montag im Beisein eines Richters, von Kirchenvertretern und eines Teams von Medizinern und Wissenschaftlern beginnen. Geplant ist die Entnahme jeweils eines Zahnes, um zunächst die DNA zu prüfen und zu bestätigen, dass es sich wirklich um die Schwestern Bolívars handelt.

Der als "El Libertador" verehrte und in Caracas geborene Bolívar führte in vielen Ländern Südamerikas den Freiheitskampf gegen die spanischen Kolonialherren an. In dem von Chávez propagierten "Bolívarischen Sozialismus" spielt er eine zentrale Rolle. (APA/dpa)