New York - Die Fehler waren mehr als peinlich: Mehrere Jahre lang waren hunderte Klimaforscher mit der Erstellung des bisher jüngsten IPCC-Berichts befasst. Und dann stand 2007 auf den 3000 Seiten unter anderem fälschlicherweise zu lesen, dass die Himalaya-Gletscher bis 2035 abgeschmolzen sein könnten. Neben dem Imageverlust waren solche Fehler Wasser auf die Mühlen der Klimawandel-Skeptiker.

In den letzten Monaten prüfte deshalb ein zwölfköpfiges Expertengremium die Tätigkeit des UN-Klimarats und seine Organisationsstruktur. In ihrem Gutachten, das die zwölf Wissenschafter von mehreren nationalen Akademien der Wissenschaft am Montag in New York präsentieren, empfehlen sie nun eine grundlegende Reform im Management des IPCC.

So soll ein dauerhaftes Exekutivkomitee an die Spitze des IPCC treten, um dessen Strukturen zu stärken. Die Amtszeit des Vorsitzenden - IPCC Chef Rajendra Pachauri ist seit 2002 im Amt - soll begrenzt werden und nicht wie geplant zwölf Jahre betragen können. Zudem müssten Mitglieder der IPCC-Führung auf Interessenkonflikte geprüft werden.

Grundsätzlich empfehlen die Experten in ihrem Gutachten die Ausarbeitung strengerer wissenschaftlicher Richtlinien für den Umgang mit Daten zum Klimawandel. Vorhersagen sollten entsprechend nur auf Basis solider wissenschaftlicher Evidenz gemacht werden. (DER STANDARD, Printausgabe, 31. 8. 2010)