Die Ausschreibung der zweiten bundesweiten Privatradiolizenz hat Spekulationen über einen geplanten Einstieg von Radio Energy ins bundesländerübergreifende Radiogeschäft genährt. Ein weiterer Hinweis darauf ist der Erwerb dreier steirischer Sender durch NRJ, der von der Wettbewerbsbehörde geprüft wurde. Energy-Geschäftsführerin Aline Basel ging in einem Statement auf die Spekulationen nicht ein, sprach aber davon, dass eine "weitere bundesweite Lizenz für Österreich richtig und wichtig" sei.

Man sei sehr stolz, dass Energy sein Format als urbaner Sender für die Standorte Wien, Innsbruck und Salzburg so ausgezeichnet positionieren konnte, so Basel. "Es wird Zeit, dass die nationale Machtstellung von öffentlich rechtlichen Sendern hinterfragt wird. Durch einen weiteren privaten, bundesweiten Anbieter steigt der Qualitätsdruck, was wieder den Hörern zu Gute kommt. Insofern ist jede neue Radioidee in Österreich eine marktbefruchtende."

Der Erwerb der "IQ-plus Medien GmbH", in der drei obersteirische Sender in Mur- Mürz- und Ennstal sowie "Radio Graz" zusammengefasst sind, wurde der Bundeswettbewerbsbehörde am 2. August gemeldet. Diese hatte bis Ablauf der Frist am heutigen Montag keine Einwände vorgebracht, womit der Zusammenschluss freigegeben ist.

Voraussetzung für den Zuschlag einer bundesweiten Privatradiolizenz ist unter anderem, dass der Betreiber 60 Prozent der Gesamtbevölkerung bedienen kann, womit Energy noch weitere Sender bräuchte, sollte der Schritt zum bundesweiten Radio geplant sein. Die Ausschreibung für die zweite bundesweite Frequenz wurde von der KommAustria am 5. August bekanntgemacht. Bewerber haben noch bis 25. Februar Zeit, einen Antrag zu stellen. (APA)