Brüssel - Die Wirtschaftsstimmung in der Eurozone hat sich im August im vierten Monat in Folge verbessert. Der Economic Sentiment Index (ESI) stieg nach Angaben der EU-Kommission vom Montag von 101,1 Punkten im Vormonat auf 101,8 Punkte. In der EU kletterte der Indikator von 102,1 auf 102,7 Punkte. Damit liegt die Wirtschaftsstimmung sowohl in der Europäischen Union als auch in der Eurozone über dem langjährigen Durchschnitt.

Von den großen EU-Staaten verzeichneten Großbritannien (+1,5) und Deutschland (+1,1) die stärksten Index-Steigerungen. Deutschland bleibt mit 111,2 Punkten führend in Sachen positiver Wirtschaftsstimmung. In Österreich erreichte der Index im August einen Wert von 109,9 Punkten gegenüber 108,7 im Juli.

Schlechtere Stimmung in Italien, Polen und Niederlande

Weniger stark ausgeprägt war der positive Trend in Spanien (+0,9) und Frankreich (+0,4). Verschlechtert hat sich der Index dagegen in Italien und Polen (jeweils -0,9) sowie in den Niederlanden (-2,1).

Nach Sektoren betrachtet hellte sich vor allem die die Stimmung bei den Verbrauchern deutlich auf. Der entsprechende Index stieg in der EU und in der Eurozone um jeweils 3 Punkte. In der Industrie verbesserte sich die Stimmung in der EU leicht (+1), in der Eurozone blieb sie unverändert. Die Stimmung im Dienstleistungssektor stieg geringfügig in der Eurozone und dämpfte sich etwas in der EU. In der Bauwirtschaft blieb sie unverändert. Das Vertrauen im Einzelhandelsbereich verbesserte sich EU-weit leicht.

In den ESI gehen das Industrievertrauen mit 40 Prozent und das Dienstleistungsvertrauen mit 30 Prozent ein. Das Verbrauchervertrauen steuert 20 Prozent bei. Das Bauwirtschafts- und das Einzelhandelsvertrauen werden zu jeweils fünf Prozent gewichtet.

Geschäftsklima etwas eingetrübt

Das Geschäftsklima in der Eurozone ging im August im Vergleich zum Juli geringfügig zurück. Der getrennt erhobene Business Climate Indicator (BCI) sei von 0,63 Punkten im Vormonat auf 0,61 Punkte gefallen, teilte die EU-Kommission mit. Der Indikator sei gegenüber Juli damit nahezu unverändert geblieben und spiegle eine allgemeine Erholung der Wirtschaftsaussichten in der Industrie wider, obwohl das Wirtschaftsklima in der Eurozone noch von dem Stand vor Ausbruch der Krise entfernt sei. Die Auftragslage werde positiv beurteilt, vor allem im Export. Die Erwartungen an die Produktion und Beschäftigung blieben unverändert, während der Bestand fertiger Produkte gegenüber Juli pessimistischer gesehen wurde.

Ein Indexstand des Geschäftsklimas von Null Punkten entspricht dem langfristigen Durchschnittswachstum der Industrieproduktion von zwei Prozent. Ein Produktionsrückgang wird angedeutet, wenn der Index unter minus 0,5 Punkte rutscht. (APA)