Bild nicht mehr verfügbar.

Markus Gygax, Schweizer Luftwaffen-Chef

Foto: Reuters/Amato

Bern - Der Schweizer Luftwaffen-Chef Markus Gygax fürchtet, dass die Schweiz schon bald in den Einflussbereich von Lenkwaffen mit großer Reichweite kommt und deshalb erpressbar wird. Er fordert deshalb, dass sich die Schweiz mit einem neuen Lenkwaffen-Abwehrsystem in einen europäischen Verbund einbettet.

Die Welt sei zum Dorf geworfen; was irgendwo auf der Welt geschehe, tangiere auch Europa, sagte Gygax gegenüber der Zeitung "Sonntag". Global gehe es in eine negative Richtung: Mehr Auseinandersetzungen, mehr Migration, mehr Erpressungstendenzen. Zudem habe die Waffenproduktion in den letzten fünf Jahren um 20 Prozent zugenommen.

Abwehr gefordert

Gygax glaubt, dass künftig Lenkwaffen mit einer Reichweite von 3000 Kilometern zum Einsatz kommen. Die Schweiz werde damit erpressbar und brauche deshalb eine Lenkwaffenabwehr. Die Gefahr kommt laut dem Luftwaffen-Chef eher von Organisationen als von Staaten.

Man könne sich entweder einkaufen, um zu diesem Schutz zu kommen oder ein eigenes System in einen europäischen Verbund einbringen. Die zweite Möglichkeit ist nach Ansicht von Gygax vernünftiger. Angehängt an einen europäischen Verbund, könnte man eine echte Lenkwaffenabwehr realisieren.

Gygax plädiert für eine schnelle Aufrüstung, denn niemand wisse, was in fünf oder zehn Jahren sei. Man habe beispielsweise 1988 keine Ahnung gehabt, dass 1989 die Mauer falle. (APA/sda)