Jetzt ist ja die letzte Ferienwoche. Und was sagen da so ca. 1.143.000 Schüler? Mist, jetzt geht die Scheiß-Schule wieder an, sagen die. Da entgegnen natürlich so betuliche Fortysomethings wie ich: Aber nein, Kind, sei doch froh, dass Du etwas lernst, das ist nicht nur wichtig, dass was wird aus Dir, sondern auch damit Du Deine Persönlichkeit entwickelst. Und die Schule ist auch wichtig für die Gerechtigkeit, weil gute Schulen geben allen eine Chance, und wenn es die nicht gäbe, dann würden die die Unten sind, unten bleiben. Also, ist doch super, wie das rennt bei uns und dass das alles so gut funktioniert und die Lehrer, die sind auch in der allergrößten Mehrzahl großartige, engagierte Leute, also prima. Naja, und das stimmt schon irgendwie, aber auch irgendwie auch nicht. Heutzutage wird oft die Ökonomisierung der Bildung beklagt. Aber gegen eine bestimmte Form von Ökonomisierung von Bildung hätte ich ja gar nichts einzuwenden. Nur, gerade da, wo man sie bräuchte, da sperren sich alle dagegen. Nämlich die Bildung, die es bräuchte, um die Chancenlosen, die sonst übrig bleiben, ertüchtigt, damit sie wirtschaftlich mal auf eigenen Beinen stehen, damit sie auch was aus ihrem Leben machen können. Aber stattdessen leisten wir uns, dass wir von jeder Generation sieben, acht Prozent ohne Ausbildung auf den Arbeitsmarkt schicken. Das ist ungerecht, ein Skandal, vor allem aber völlig unökonomisch. Da täte ich mir eine Ökonomisierung des Bildungssystems richtig wünschen. Aber an dieser Aufgabe scheitert unser Bildungssystem seit Jahren.