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Die drei US-amerikaner behaupten, bei einer "Wanderung" irrtümlich auf iranisches Gebiet vorgedrungen zu sein, Teheran wirft ihnen Spionage vor.

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Teheran - Gut ein Jahr nach ihrer Festnahme soll das Urteil gegen drei im Iran angeklagte US-Bürger in Kürze gesprochen werden. Das kündigte der iranische Geheimdienstminister Heydar Moslehi am Samstag in Teheran an. "Die Ermittlungen stehen kurz vor dem Abschluss, und das Urteil wird demnächst verkündet", sagte der Minister der iranischen Nachrichtenagentur ISNA.

Die angeblichen Rucksacktouristen Shane Bauer, Sarah Shourd und Josh Fattal, bei denen es sich nach iranischen Angaben um Nachwuchsjournalisten handeln soll, waren im Juli 2009 an der irakischen Grenze vom iranischen Militär festgenommen worden. Im Iran ist Ausländern journalistische Arbeit ohne vorherige Akkreditierung streng verboten.

Grenzwanderer

Die drei angeblichen Wanderer im Alter von 27 bis 31 Jahren waren am 31. Juli 2009 wegen illegalen Grenzübertritts vom Irak in den Iran festgenommen worden und werden seitdem vom Iran festgehalten. Die drei geben an, in einer bergigen Grenzregion zwischen dem Irak und dem Iran versehentlich auf iranisches Territorium abgekommen zu sein.

Einen Aufruf des amerikanischen Präsidenten Barack Obama zur Freilassung der drei Landsleute hatte Teheran Anfang des Monats zurückgewiesen. Ende Juli nannte Obama die Festnahme "ungerecht". Sie stehe in keinem Zusammenhang mit den politischen Auseinandersetzungen zwischen der Regierung in Teheran und den USA sowie der internationalen Gemeinschaft.

Obama: "Ungerechte Haft"

"Ihre ungerechte Haft hat nichts mit den Themen zu tun, die weiterhin die Vereinigten Staaten und die internationale Gemeinschaft von der iranischen Regierung trennen", erklärte Obama. Die drei US-Bürger hätten keinerlei Straftat begangen und nie für die US-Regierung gearbeitet, fügte Obama hinzu. Zudem seien die Festgenommenen nie in Konflikt mit der iranischen Regierung geraten und hätten "großen Respekt für das iranische Volk".

Zuvor hatte bereits US-Außenministerin Hillary Clinton den Iran zur Freilassung aufgefordert. Die ohnehin belasteten Beziehungen zwischen Washington und Teheran hatten sich in den vergangenen Monaten im Streit um das iranische Atomprogramm zusätzlich verschlechtert.

Die Staatsanwaltschaft in Teheran wirft den drei US-Bürgern Spionage vor. Hauptanklagepunkt sei illegaler Grenzübertritt, erklärte das Außenministerium. Spionagevorwürfe hätten sich bisher nicht bestätigt und würden weiterhin untersucht. (APA/dpa/apn)