Wien - Mit drei Stichen in Bauch und Brust ist ein junger Asylwerber in Wien auf offener Straße getötet worden. Die Kriminaldirektion 1 ermittelt nach der Messerattacke am Sonntagnachmittag in Wien-Donaustadt auch in der Dealerszene. Drogen, die in unmittelbarer Nähe der Leiche gefunden worden sind, könnten laut Polizei darauf hindeuten, dass das Opfer mit Suchtgift gehandelt hat.

Der Mann war laut Scherz im Juli 2002 nach Österreich gekommen und suchte um Asyl an, da er in seiner Heimat Gambia wegen der Teilnahme an einer Demonstration festgenommen worden sei und politisch verfolgt werde. Eigenen Angaben zufolge war Omar Djallo D. knapp 18 Jahre alt. Er wohnte zuletzt in einem Asylwerberheim in der Sonnwendgasse in Favoriten und galt als unbescholten.

Nicht mehr ansprechbar

Der Mann war Sonntag gegen 16.00 Uhr von einem Autofahrer gefunden worden. Er lag stark blutend, aber noch lebend auf einem Grünstreifen bei der Ecke Eipeldauerstraße - Wagramerstraße. "Der Zeuge berichtete, dass das Opfer den Kopf gehoben hat", so der stv. KD 1-Leiter Dr. Hannes Scherz am Montag zur APA. "Er war aber nicht mehr ansprechbar."

Rettung und Polizei wurden alarmiert. Dem Asylwerber war aber nicht mehr zu helfen, er starb an Ort und Stelle. Neben der Leiche wurden zwei Kugeln Kokain gefunden.

Messerattacke

Die tödliche Messerattacke dürfte sich rund fünfzig Meter entfernt auf dem Gehsteig zugetragen haben. Von dort schleppte sich der Mann weiter, bis er auf dem Rasen zusammenbrach. Die Polizei geht davon aus, dass ihm die brutalen Stiche maximal eine Stunde zuvor zugefügt worden waren. Weitere Stich- und Schnittverletzungen an den Unterarmen stammen von Abwehrbewegungen. (APA)