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"Welcher Planet ist am weitesten von der Sonne entfernt?"

Nicht Armin Assinger stellte gestern diese Frage, sondern Paul (8) - und der hat sie (inklusive Antwort) von der Hinterseite irgendeiner Corn-Flakes-Packung, und jetzt breitet sie sich vampirisch aus, weil Paul sie überall wiederholt. Oft wiederholt Paul derzeit auch den Sätze "Alle lieben Super Mario. Jetzt erhält er auch von Hannes Haubitz Streicheleinheiten." Oder: "Heimo Vorderegger rackerte wie immer."

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So etwas liest Paul in den Sportteilen

... diverser Zeitungen, die er auf dem Boden seines Zimmers ausbreitet und aufsaugt und auswendig lernt, wenn das Memorieren von Fragen aus der "Millionenshow" oder das Studium der Fußballseiten im Teletext ihm Zeit dazu lassen. Über all diese Informationen wird die nähere Verwandtschaft auf dem Laufenden gehalten.

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Opa und Oma müssen täglich mehrmals angerufen werden,

weil: "Habt ihr schon gehört: Kelag 4:1! Super Mario erhält jetzt auch von Hannes Haubitz Streicheleinheiten!" Sicher, das zeitigt dann mitunter reizvolle Gegenfragen: "Was sind denn überhaupt Streicheleinheiten?" "Wart einmal. Mama, was sind Streicheleinheiten?"

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Und so entsteht von Pluto bis Klagenfurt das,

was später den erwachsenen Menschen als "nutzloses Wissen" peinigt. Man muss sich den jugendlichen Verstand als Schwamm vorstellen, dem kein Partikelchen entgeht. Dass Armin Assinger kürzlich in der Konditorei Kandolf in Hermagor gesichtet wurde, vergisst Paul auch nicht. Warum hat ihm da keiner ein Autogramm besorgt? (cp/DER STANDARD; Printausgabe, 28.4.2003)

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