Duschanbe/Kabul - Russland will sein Militärkontingent in Tadschikistan an der Grenze zu Afghanistan im Kampf gegen Drogenschmuggel und religiösen Extremismus aufstocken. "In jüngster Zeit haben unsere Geheimdienste und auch das Verteidigungsministerium spürbar stärkere Aktivitäten der Taliban sowie der Organisation El Kaida verzeichnet", sagte Präsident Wladimir Putin am Sonntag beim Besuch einer russischen Panzergrenadier-Division in Tadschikistan. Eine stärkere russische Präsenz im Lande sei notwendig.

Moskau hat an der südlichen Grenze der einstigen Sowjetunion bis heute einige tausend Soldaten stationiert. Nach russischen Schätzungen stammen rund 75 Prozent des in Europa konsumierten Heroins aus Afghanistan. Eine wichtige Schmuggelroute führt über die afghanisch-tadschikische Grenze und Russland nach Europa.

Verfassungsentwurf soll im Herbst der Loya Jirga vorgelegt werden

Der afghanische Exkönig Mohammad Zahir Schah hat eine von der Regierung ernannte Kommission zur Ausarbeitung einer Verfassung ins Amt eingeführt. Sie soll einen endgültigen Entwurf erarbeiten, der dann der Loya Jirga, der Großen Ratsversammlung, vorgelegt werden soll. Die Loya Jirga tritt voraussichtlich im Oktober zusammen. Sie muss die Verfassung billigen.

Der Entwurf der Verfassung müsse die Wünsche, Erwartungen und Hoffnungen des Volkes und der Nation spiegeln, sagte Zahir Schah am Samstag vor Journalisten in Kabul. Eine vorläufige, bisher geheime Fassung wurde bereits von einem achtköpfigen Komitee ausgearbeitet, das von Vizepräsident Enayatullah Sharani geleitet wurde. Er steht auch der 35 Mitglieder zählenden Kommission vor, unter ihnen sieben Frauen. Sie wird den Entwurf des Komitees einen Monat lang prüfen und dann nach Gesprächen mit Persönlichkeiten wie Professoren, Ältesten und Religionsführern deren Meinung in die endgültige Fassung einfließen lassen.(APA/dpa/AP)