USA

Erste Rückschläge in Sachen US-Konjunkturerwartungen für das zweite Halbjahr sind bereits materialisiert, weitere werden - bereits in der kommenden Woche - folgen. Ein schwacher ISM-Index
für die Industrie könnte zumindest kurzfristig schmerzen, auch wenn die Börsen diesmal bereits einen Teil des (meist Hand in Hand gegangenen) Weges vorangeschritten sind. Die vorherrschende
nach unten gerichtete konjunkturelle Dynamik wird wohl in den kommenden Wochen auch die an sich moderaten Bewertungen und die üppig vorhandene Liquidität in den Schatten stellen. Wir erwarten daher in der nächsten größeren Bewegung der US-Aktienmärkte deutlich niedrigere Indexniveaus. "Verkauf".

Europa

Stimmungsaufhellungen - unterstützt durch gute Konjunkturdaten (Ifo-Geschäftsklima-Index) sowie einige positive Unternehmensergebnisse (z. B. L'Oreal) - haben sich ein weiteres Mal nicht als
nachhaltig erwiesen. Auch in Europa stimmt man mittlerweile in die Rezessionsdebatte mit ein. An Bedrohungen für die Weltkonjunktur mangelt es nicht und die jüngsten US-Konjunkturdaten deuten darauf hin, dass sich die Weltwirtschaft im zweiten Halbjahr weiter abschwächen wird. Auch wenn die europäischen Wirtschaftszahlen vorerst noch keine Schwäche erkennen lassen, ist
die Sogwirkung eine beachtliche. In diesem Umfeld gehen auch die günstigen Bewertungen und das Argument einer ausreichend vorhandenen Liquidität unter. Wir sehen kaum positive Signale für
die Aktienmärkte, da nun auch die Unterstützung von Seiten der Unternehmen nach Ablaufen der Berichtssaison wegfällt.

Japan

Der rekordhohe Yen erweist sich für die exportlastige japanische Unternehmenslandschaft als deutliche Hypothek. Zusammen mit trüben Konjunkturaussichten führte das seit Jahresbeginn zu einem
Kursrückgang von rund 15 % beim Nikkei 225. Die aktuellen Bewertungsrelationen (Kurs-/ Buchwert-Verhältnis 1,12) zeigen sich zwar historisch günstig, sind aber zum Teil durch die niedrige Rentabilität der Unternehmen gerechtfertigt. Japanische Aktien werden wohl auch in der nächsten von Rezessionsängsten geprägten Bewegung unterdurchschnittlich abschneiden.