Muslime in Deutschland sind faule Säcke, die nur zwei Lebensziele haben: den deutschen Sozialstaat auszuplündern und pausenlos für die Vermehrung ihrer ohnehin unnützen Spezies zu sorgen.

Das sind - grob zusammengefasst - die Thesen des deutschen Bundesbankers Thilo Sarrazin, vormals SPD-Finanzsenator in Berlin, die er nun in einem Buch postuliert. Kein Wunder, dass der Zentralrat der Juden zum Übertritt in die NPD rät. Derlei wird dort seit Jahrzehnten erklärt.

Natürlich läuft bei der Integration muslimischer Zuwanderer in Deutschland nicht alles richtig. Immer noch gibt es Parallelwelten, in denen die Ehre der Familie und der Koran mehr gelten als das deutsche Grundgesetz.

Es bringt aber recht wenig, bloß den roten Dreschflegel zu geben. Sarrazin bezieht sich in seiner Kritik oft explizit auf Zustände in Berlin. Dort war er sieben Jahre Senator, hätte also ausreichend Zeit gehabt, sich um bessere Integration zu kümmern.

Man muss auch kein Psychologiestudium vorweisen, um zu wissen, dass bloßes Draufhauen nicht viel Mut macht. Bei Sarrazin gibt es ja nicht mal Schwarz-Weiß, es gibt nur Schwarz. Die vielen positiven Beispiele von Integration ignoriert er schlicht. Es riecht stark nach Selbstdarstellung und Lust an der Provokation auf Kosten anderer. Wäre Sarrazin tatsächlich an besserer Integration interessiert, dann wäre er heute noch Politiker und nicht Bundesbanker. (Birgit Baumann, DER STANDARD, Printausgabe 27.8.2010)