Kiew - Ein seit zwei Wochen vermisster ukrainischer Journalist ist vermutlich nicht mehr am Leben. "Es gibt genug Gründe, anzunehmen, dass er tot ist", erklärte Innenminister Anatoli Mogiljow am Donnerstag laut einer Meldung der Nachrichtenagentur Interfax in Kiew. Möglicherweise seien Sicherheitskräfte in das Verschwinden von Wasil Klimentjew verwickelt, fügte der Minister hinzu. Der 67-jährige Chefredakteur der Wochenzeitung "Novij Stil" aus Charkow im Osten des Landes war am 11. August verschwunden. Das Blatt ist auf spektakuläre Korruptionsfälle spezialisiert.

Die Polizei hatte in der vergangenen Woche Ermittlungen wegen des Verschwindens von Klimentjew aufgenommen. Zahlreiche Organisationen wie das in Wien ansässige Internationale Presseinstitut (IPI), die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) und Reporter ohne Grenzen äußerten ihre Besorgnis über den Fall. Nach Angaben ukrainischer Journalisten ist die Pressefreiheit in der ehemaligen Sowjetrepublik eingeschränkt, seit der kremltreue Präsident Viktor Janukowitsch im Februar die Macht übernahm. (APA)