Verfremdete Wirklichkeiten

Zum dritten Mal dieses Jahr gibt es eine Werkpräsentation der Artists in Residence in der Galerie ArtPoint. Boróka Piros aus Rumänien, die Armenierin Arpine Tokmajyan und Milorad Djokic aus Serbien stellen in der Galerie ArtPoint aus. Zu sehen sind u.a. Installationen, Videos und Fotografien. Die KünstlerInnen sind von Juli bis Ende September 2010 im Rahmen des KulturKontakt Austria Gastatelier-Programms für bildende KünstlerInnen und FotografInnen in Wien.

Vernissage: Dienstag, 7. September 2010, 19 Uhr, Galerie ArtPoint, Universitätsstraße 5, 1010 Wien
Ausstellungsdauer: 08. September bis 08. Oktober 2010

Foto: Boróka Piros

Die Präsidentinnen

Grete, Erna und Mariedl sind  "Die Präsidentinnen". Sie phantasieren, was das Leben als Belohnung für sie bereit halten könnte. In ihrer selbstgefälligen Bigotterie verdrängen sie die eigenen Abgründe meisterlich, urteilen und verurteilen, steigern sich in Allmachtsphantasien hinein, die mehr und mehr sexuell aufgeladen und größenwahnsinnig werden. Aber sie entkommen nicht dem "Lebensschmutz, in dem das Geschlechtliche das ist, was das Menschliche hinaustreibt aus der Welt".

Vorstellungen: 27. August bis 4. September und 15. September bis 25. September (Mi - Sa) 20 Uhr, Karten (18 Euro/ 12 Euro.) unter 0650 / 323 33 77 oder online.

Link: 3raum

Foto: Mario Lang

In den Herbst laufen

Es gibt nun einen weiteren Frauenlauf in Wien, den "Love your Life!"-Frauenlauf am 5. September. Die Teilnehmerinnen haben die Wahl im Wiener Donaupark die Distanz über 3 km oder über 6 km zu laufen.

Anmeldungen zum Frauenlauf sind noch bis zum 31. August 2010 in den Wiener Intersport Eybl-Filialen sowie online unter www.sportpayment.com möglich.

Termin: 5. September 2010
Startzeiten: 10:00 Uhr für den 3 km Hobbylauf und 11:00 Uhr für den 6 km Hauptlauf

Foto: Intersport Eybl

"Was konstituiert Identität heute?"

In der dreiteiligen Ausstellungsserie im WUK wird Identität der Gegenwart in ihrer vielfältigen und prozessualen Gestalt fokussiert. Das Themenfeld der zweiten Ausstellung, "Identität II - Identitätsstiftung", hinterfragt die ambivalenten Interpretationsmodelle der Identitätsstiftung, die je nach Kontext zwischen Identifikation und Ideologisierung divergieren.

"Identität II - Identitätsstiftung" - Von 1. bis 29. September 2010, Dienstag bis Freitag von 14.00 bis 19.00 Uhr, Samstag von 10.00 bis 14.00 Uhr in der Fotogalerie Wien (Währinger Straße 59/WUK, 1090 Wien).

Foto: Fotogalerie Wien/Katharina Cibulka, aus: Getting My Name Up There

Im "schaumbad - freies atelierhaus graz" wird Anfang September der "steirische:altweibersommer", das Festival neuester Kunst starten. Der "steirische:altweibersommer" basiert auf der Zusammenarbeit regionaler und internationaler KünstlerInnen über verschiedene Disziplinen und Kulturen. KünstlerInnen aus dem "schaumbad" laden KollegInnen von "außen" ein, um gemeinsam im "Tandem in progress" zu produzieren. Gemeinsam mit der neuseeländischen Medienkünstlerin Helen Varley Jamieson sollen Grundlagen zu einer vernetzten Performance erarbeitet werden.

Eröffnung: Samstag, 11. September, 20:00 Uhr, Starhemberggasse 4, 8020 Graz.

Vortrag: Helen Varley Jamieson (NZ) - "cyberformance": Mittwoch 8. September, 20:00 Uhr
Workshop: "cyberformance" mit Helen Varley Jamieson: 9. und 10. September, 15:00 bis 20:00 Uhr
Austellungseröffnung: Performances, Jam: Samstag 11. September, 20:00 Uhr
Ausstellung: 14. - 25. September, Dienstag - Samstag von 15:00 bis 19:00 Uhr
Finissage: Samstag 25. September ab 20:00 Uhr

Link: schaumbad - freies atelierhaus graz

Foto: schaumbad.mur.at

El niño pez (Das Fischkind)

Lala und Guayi leben in Buenos Aires. Lala kommt aus gutem Hause, die 20 Jahre ältere Guayi ist das Hausmädchen der Famile. Trotz der Differenzen verbindet die Frauen eine intensive, geheime Liebesbeziehung. Sie träumen von einem gemeinsamen Leben in Paraguay. Um ihren Traum zu verwirklichen klauen sie alles Geld, das sich nur finden lässt und sammeln es in einem Schuhkarton. Doch als dieser voll ist, entweichen aus ihm, wie aus der Büchse der Pandora, auch Verlangen, Eifersucht und Wut. Als Lalas Vater eines Tages ermordet aufgefunden wird tun sich tiefe Abgründe in der scheinbar so liberalen Familie auf. Guayi wird schließlich des Mordes verdächtigt und verhaftet. Lala flieht und wartet in Ypoá, wo sie Gerüchte über ihre Freundin von einer Schwangerschaft und der Legende eines Fischkindes hört, das die Ertrunkenen zum Grund des Sees führt. Ein Verbrechen kommt ans Tageslicht, das Guayi seit langem geheim hielt...

El niño pez (Das Fischkind), ein Film von Lucia Puenzo, ARG/E/F 2009, 96min, OmU

Ab 13. August im Top Kino Wien, 6., Rahlgasse 1 (Ecke Theobaldgasse), täglich um 19.30 Uhr

Links: Top Kino, The Fish Child

Foto: http://www.thefishchild.com/

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Lesung mit Theresia Oblasser

Theresia Oblasser liest aus ihrem Lyrikband "Heimkommen", das 2010 im Verlag Bibliothek der Provinz erschienen ist. Theresia Oblasser wurde 1941 in Taxenbach/Salzburg geboren und ist auf einem Bergbauernhof aufgewachsen. Ihre Gedichte handeln von persönlichen Lebenserfahrungen, von Glaubensfragen und Natur, von zwischenmenschlichen Beziehungen und den Alltäglichkeiten, die das Leben erschweren oder aber auch erleichtern.

Termin: 6. September 2010, 19.30 Uhr, AEP, Müllerstraße 26, Innsbruck

Foto: AP/Uwe Lein

Tina Modotti

Das KunstHausWien präsentiert eine umfassende Retrospektive der Fotografien von Tina Modotti. Die Fotografin wurde 1896 in Udine in Italien geboren und starb 1942 in Mexiko. Modotti ist eine der faszinierendsten Frauengestalten des 20. Jahrhunderts, die durch ihre Fotografien aus dem Mexiko der 1920er-Jahre und ihre Involvierung in die revolutiona¨ren Bewegungen ihrer Zeit beru¨hmt wurde.

Tina Modotti - Fotografin und Revolutionärin. Bis 7. November 2010 zu sehen im KunstHausWien.

Foto: TINA MODOTTI Frau mit Fahne, ca. 1928 © Galerie Bilderwelt, Berlin

Körper und Frau

Die Frau als Lustobjekt, als identitätslose Projektionsfläche für
männliche Weiblichkeitsimaginationen, durch die Mode mit ihren
artifiziellen Kleidungsnormen zur seelenlosen Anziehpuppe
reduziert, durch die vorherrschende Werbeästhetik zum Übermittler
überzogener Schönheitsideale stilisiert:

Anlässlich der Eröffnung des neuen Theaterraumes von dramagraz
in der Grazer Lagergasse bringen Juliane Werner und Ernst Binder  eine Neuinszenierung von Elfriede Jelineks "Körper und Frau" auf die Bühne.

In Jelineks Monolog "Körper und Frau" (2002) mit dem bezeichnenden Untertitel "Claudia" meldet sich ein Unterwäschenmodel zu Wort, das sich seiner Rolle in der Welt der männlichen Begierden, aber auch ihrer Bedeutung für die weiblichen Selbstanschauung durchaus bewusst ist. In der für Jelinek so typischen bildgewaltigen, obsessiven Sprache führt sie ihren ZuhörerInnen die ganze Perversität der Modewelt vor Augen.

Vorstellungen:  1., 2., 3., 4., 8., 9., 10. September, 20:30 Uhr

Link: dramagraz, Schützgasse 16 (Volkshaus), 8020 Graz; Karten: + 43 699 106 25 313

Foto: Wolf

Lesbian Cinema

Das Zweistein liegt in der Salzburger Innenstadt direkt an der Staatsbrücke. Seit vielen Jahren wird dort Lesben, Schwulen und Transgendern Unterhaltung bei bester Musik und jede Menge Events geboten. Jeden Dienstag ab 21 Uhr gibt's lesbische Spielfilme auf Großbildleinwand zu sehen. Und das Publikum bestimmt, was es sehen will. Die Auswahl ist groß: Über 100 Filme stehen parat!

Link: 2Stein, Giselakai 9, 5020 Salzburg

 

Foto: Flyer 2stein

Elitekörper // Revolte

Das Leitmotiv in den Zeichnungen, Skulpturen, Fotografien und Videos der Salzburger Künstlerin Ulrike Lienbacher ist der Körper als Austragungsort psychischer und gesellschaftlicher Prozesse.

Es geht ihr um Versuche, mit Reglementierungen und kulturellen Anforderungen, die den Körper buchstäblich wie ein Korsett einschnüren, zurechtzukommen, aber auch dieses abzustreifen und widerständig zu sein.

Für den Salzburger Kunstverein entwickelte die Künstlerin ein Ausstellungsprojekt, das sich mit Schönheit, Vorstellungen von Sauberkeit und Schmutz und Sport auseinandersetzt. Im Sport werden modellhaft gesellschaftliche Mechanismen wie Leistungsbereitschaft, Leistungssteigerung und Selbstkontrolle geübt.

Zu sehen bis 12. September. 

Link: Salzburger Kunstverein/Künstlerhaus, Hellbrunner Straße 3, 5020 Salzburg. Öffnungszeiten: Montag 9 - 17 Uhr, Dienstag bis Freitag 9 - 23 Uhr, Samstag 9 - 15 Uhr (Sonn- und Feiertag geschlossen)

Foto: Ulrike Lienbacher, ohne Titel, 2009/Galerie Ursula Krinzinger

Ausstellung Natur-Einsichten

Gabriele Walek-Larisch zeigt mit ihren fotografischen Einsichten in die Natur außergewöhnliche Perspektiven auf sonst Übersehenes: Pflanzen, Blüten und Insekten erscheinen in ihrer farblichen Fülle und ihren beeindruckenden Formen.

Die auf Spannrahmen, Papier und Acrylglas kaschierten Arbeiten präsentieren dem Betrachter stimmungsvolle Naturaufnahmen, Makrofotografie wie auch künstlerisch bearbeitete, plakative Studiofotografie.

Die Ausstellung ist Montag bis Donnerstag von 9 bis 16 Uhr bei freiem Eintritt bis 9. September im ega:frauen im zentrum zu besichtigen.

Link: ega: frauen im zentrum, Windmühlgasse 26 , A-1060 Wien

Foto: Einladung Walek-Larisch

Kinderwunschgruppe

Seit April 2006 finden in der Rosa-Lila-Villa etwa alle Monate Treffen von Lesben und Schwulen statt, die sich mit ihrem Kinderwunsch auseinandersetzen und/oder den Wunsch haben, mit Kindern zusammenzuleben. Absicht der Treffen ist es die TeilnehmerInnen in ihren Wünschen zu ermutigen.

Es gibt sowohl themenbezogene Treffen als auch Treffen bei denen sich über aktuelle (persönliche, gesellschaftliche, wissenschaftliche) Entwicklungen ausgetauscht wird. Bei den themenbezogenen Treffen gestalten ExpertInnen aus den verschiedenen Bereichen einen inhaltlichen Beitrag und stehen für Fragen zur Verfügung.

Das nächste Treffen ist am Samstag, 11. September um 18 Uhr in der Villa, 1. Stock, Schwulenberatung.

Links: Regenbogenfamilien; Rosa-Lila-Villa, Linke Wienzeile 102, 1060 Wien

Foto: Flyer Kinderwunschgruppe

raum_körper einsatz

Erstmals zeigt das MUSA, das Museum auf Abruf, ausgewählte figurale Werke aus der Sammlung der Kulturabteilung der Stadt Wien, die sich in vielfältiger Weise auf den menschlichen Körper beziehen. Der Bogen reicht dabei von Skulpturen in den klassischen Medien Holz, Metall und Stein bis hin zu Lösungen, in der die Figur nur noch als Idee in den Raum gesetzt ist. Teilnehmende KünstlerInnen (u.a.): Linda Christanell, Katrina Daschner, Valie Export, Judith P. Fischer, Bruno Gironcoli, Barbara Graf, Julie Hayward, Lotte Hendrich-Hassmann, Edgar Honetschläger, Alfred Hrdlicka, Birgit Jürgenssen, Kiki Kogelnik, Karl Kowanz,  Flora Neuwirth, Erik Rockenschaub, Hilde Uray,  Fritz Wotruba, Erwin Wurm u.v.m.

Mit der Ausstellung "raum_körper einsatz, Positionen der Skulptur", startet das Museum zugleich ein Projekt: die Kunstvermittlung für blinde und sehbehinderte Menschen, die Kunst selbst erfahren und be-greifen möchten.

Das Projekt besteht aus insgesamt vier Tastführungen für die Skulpturen­ausstellung, die bis 9. Oktober zu begehen ist.

Link: MUSA Museum auf Abruf, Felderstraße 6-8, 1082 Wien (neben dem Rathaus); Öffnungszeiten: Di, Mi, Fr: 11.00 - 18.00 Uhr | Do: 11.00 - 20.00 Uhr | Sa: 11.00 - 16.00 Uhr. Barrierefreier, kostenloser Eintritt!

Foto: Flora Neuwirth, 100 Boots / Eleanor Antin (100%y-100%m), 2003, Acryllack/MUSA

Ich bin Ich. Susi Weigel

Das Frauenmuseum Hittisau zeigt in seiner Sommerausstellung "Ich bin Ich. Susi Weigel". Sie ist der Bludenzer Trickfilmzeichnerin, Grafikerin und Illustratorin gewidmet, die weltweit bekannte Kinderbücher wie etwa "Das kleine Ich bin Ich", "Lollo", "Die Omama im Apfelbaum" oder "Die Geggis" illustriert hat.

Während Mira Lobe heute vielen Menschen ein Begriff ist, ist der Name Susi Weigel nur wenigen bekannt. Die lebenslustige, aber öffentlichkeitsscheue Weigel wurde zwar in Wien und in der Welt immer wieder durch bedeutende Preise geehrt, gerade aber in Vorarlberg kaum wahrgenommen. Ein guter Grund für das Frauenmuseum, dessen Aufgabe es ist, das Kulturschaffen von Frauen sichtbar zu machen, einer wichtigen Vorarlbergerin die nächste Sommerausstellung zu widmen. Die Exponate stammen aus dem persönlichen Nachlass von Susi Weigel. Der Nachlass befindet sich in Bludenz in Privatbesitz und wurde bisher noch nie der Öffentlichkeit präsentiert.

Zu sehen bis 26. Oktober.

Link: Frauenmuseum, Platz 501, 6952 Hittisau

Foto: Das kleine Ich bin Ich/Illustration Susi Weigl/Frauenmuseum

l[i]eben. uferlos und andersrum

Die Ausstellung "l[i]eben. uferlos und andersrum" ist eine Auseinandersetzung mit Liebe, Begehren und Geschlechterrollen, die neue Blicke auf die Sammlung des Volkskundemuseums gewährt. Sie zeigt, wie aus Definitionen Urteile und Vorurteile werden und hinterfragt die Festlegung, Einübung, Zuschreibung und Dekonstruktion von Geschlechterrollen. Volkskundliche Realien werden dabei mit Zeugnissen des kulturellen Umgangs mit Geschlecht, Sexualität und Liebe konfrontiert und angebliche neutrale Momentaufnahmen werden als Dokumente gelebten Widerstandes gegen eine diskriminierende Ordnung dechiffriert.

P.S.: Zur Ausstellung gibt es auch ein Buch von Elke Murlasits, Maria Froihofer und Eva Taxacher "l[i]eben und Begehren zwischen Geschlecht und Identität".

Die Sonderausstellung ist bis 26.10., 9-16 Uhr zu sehen.

Links: Volkskundemuseum, Paulustorgasse 11-13a, 8010 Graz

Die Wochenplanerin ist die jeden Freitag frisch zusammengestellte Übersicht von Veranstaltungen rund um queere sowie Frauenkunst/-kultur, -forschung, -politik und -leben in der/den nächsten Woche/n.

Foto: Einladungsfolder l[i]eben. uferlos und andersrum