London - Ein Forscherteam hat den Ursprung eines vererbbaren Nierenleidens über 16 Generationen zu einem einzelnen Vorfahren der heute lebenden Patienten zurückverfolgt. Die Wissenschafter um Patrick Maxwell vom University College London hatten zunächst festgestellt, dass nur Menschen mit Vorfahren auf der Insel Zypern an der sogenannten CFHR5-Nephropathie erkranken, wie sie im britischen Medizinjournal "The Lancet" berichten.

Zudem stellten die Forscher fest, dass alle Erkrankten zu fünf Großfamilien gehören. Weitere Analysen ergaben, dass diese Erbkrankheit erstmals vor 16 Generationen durch eine Genmutation bei einem Mann auf Zypern aufgetaucht war. Zu den Symptomen der seit rund 300 Jahren existierenden seltenen Krankheit gehört Blut im Urin.

Die Erkenntnisse der Forscher sind dem Artikel zufolge unter anderem für Menschen nützlich, deren Vorfahren zu den fünf gefährdeten Familien gehören und die eine Niere spenden wollen. Durch einen DNA-Test können sie vor der Operation testen lassen, ob sie Träger von CFHR5-Nephropathie sind. Die Erbkrankheit steht hinter einem bedeutenden Anteil der Nierenleiden auf Zypern. (APA/red)