Innsbruck - Gegen den Neubau eines Hotels am Obernberger See machen prominente Tiroler Architekten mobil. Peter Lorenz bezeichnet den Bauplan als "Teletubby-Architektur", die unwürdig sei, in einem Landschaftsschutzgebiet errichtet zu werden. Im Plan des Unternehmers Gerhard Stocker für sein Wellnesshotel sollen Stahltanks als Wohneinheiten in das Gelände integriert werden. "Das Aufwühlen der Landschaft um den See ist nicht diskutabel", sagt Lorenz: Architektur müsse die Natur mit Respekt behandeln und diese nicht total verändern. Lorenz empfiehlt Stocker, seine "Erdlöcher" im Privatgarten zu bauen, nicht in einem Naherholungsgebiet.

Der zuständige Landesrat Christian Switak (ÖVP) lehnte Stockers ursprünglichen Stahl-Wellnesstempel mit 100 Betten ab, genehmigte aber den aktuellen 40-Betten-Plan. Die 360 Einwohner der Gemeinde Obernberg sind mittlerweile unsicher. Die einen fürchten die zu gewagte Architektur rund um die Idylle des Bergsees, die anderen erwarten sich einen touristischen Aufschwung. Wo sich doch nicht einmal das Gasthaus im Dorf halten konnte, wird im Ort geätzt. Der Fischereiverband, Eigentümer des Sees, spricht sich klar gegen das Projekt aus. Für das Wellnesszentrum werde kein Grund zur Verfügung gestellt. Und auch die Seenutzung werde nicht erlaubt.(Verena Langegger, DER STANDARD Printausgabe 26.8.2010)