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Vor der Mädchenschule in Kabul: Sicherheitsbeamte und Lehrer-Kollegen.

Foto: AP/Musadeq Sadeq

Kabul - Auf eine Mädchenschule in der afghanischen Hauptstadt Kabul hat es offenbar erneute einen Gasangriff gegeben. 46 Schülerinnen und neun Lehrerinnen der Totja-Oberschule für Mädchen seien am Mittwoch in der Früh nach einer mutmaßlichen Giftattacke in einem Krankenhaus behandelt worden, sagte ein Sprecher des afghanischen Bildungsministeriums. Einige Mädchen seien ohnmächtig geworden, andere hätten über Schwindel geklagt. Inzwischen habe sich der Zustand aller Betroffener stabilisiert. Über den genauen Hintergrund herrschte zunächst Unklarheit. Es ist bereits der fünfte mutmaßliche Gasangriff auf eine Mädchenschule in Kabul in diesem Jahr und der elfte Fall landesweit.

Schulbesuch für Mädchen unter der Taliban verboten

Die 15-jährige Rukia berichtete nach ihrer Behandlung in der Klinik, sie habe einen strengen Fäulnisgeruch im Klassenzimmer wahrgenommen. Neben ihr seien Mitschülerinnen umgekippt. "Mir wurde dunkel vor Augen, um mich herum hörte ich Schreie, dann verlor ich das Bewusstsein." Die Polizei nahm Ermittlungen auf. Während der Herrschaft der radikalislamischen Taliban von 1996 bis 2001 war Mädchen der Schulbesuch verboten. (APA)