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Ex-Frankreich-Teamchef Raymond Domenech darf auf eine "fFreundschaftliche Kündigung" hoffen.

Foto: AP/ Francois Mori

Paris - Der ehemalige französische Fußball-Nationaltrainer Raymond Domenech, der seinen Posten nach dem WM-Debakel in Südafrika abgegeben hatte, bekommt möglicherweise bis zu zwei Millionen Euro Abfertigung. Die kürzliche Kündigung des Französischen Fußballverbandes FFF an Domenech, der weiter für den Verband arbeitet, sei rechtlich wohl nicht haltbar, berichtete die Tageszeitung "France-Soir" am Mittwoch.

In dem Schreiben mache der FFF den ehemaligen Teamchef für Dinge verantwortlich, die sich auf seine Funktion als Trainer beziehen - seit Ende Juli arbeite Domenech aber in der Technischen Leitung des Verbandes. Ihn rückwirkend für Fehler als Trainer zu kritisieren, nachdem er von dem Posten zurückgetreten war, sei vor Gericht vermutlich nicht haltbar, mutmaßte die Zeitung.

Daher dürften sich beide Seiten nun auf "eine freundschaftliche Kündigung" einigen, die den FFF wohl eineinhalb bis zwei Millionen Euro kosten werde. Der Übergangspräsident des Verbands, Fernand Duchaussoy, hatte dem Nationaltrainer unmittelbar nach der Weltmeisterschaft in Südafrika "nicht hinnehmbare Tatsachen" vorgeworfen, unter anderem, dass Domenech seinem Kollegen Carlos Alberto Parreira aus Südafrika den üblichen Handschlag nach dem Spiel verweigerte, nachdem die Franzosen nach sportlich und disziplinarisch desaströsem Auftreten nach der Vorrunde ausgeschieden waren.

Ribery nimmt Sperre an

Franck Ribery wird entgegen einer früheren Ankündigung seines Anwalts doch keinen Einspruch gegen die gegen ihn verhängte Sperre für drei Länderspiele einlegen. Ribery betrachte die Sanktion des französischen Fußball-Verbandes (FFF) zwar als "fundamentlos und besonders ungerecht", habe aber beschlossen, keinen Rekurs zu präsentieren, teilte der Anwalt des Profis, Jean-Didier Lange am Mittwoch gegenüber französischen Medien mit.

Evra hatte am Montag Einspruch gegen seine Fünf-Spiele-Sperre eingelegt. Sein Anwalt Jean-Yves Foucard meinte, sein Mandant und andere Spieler seien für ein "kollektives Versagen" individuell und unterschiedlich bestraft worden.

Der französische Fußball-Verband bestritt unterdessen eine Aussage von Foucard, wonach ein Einspruch eine aufschiebende Wirkung für die Sperren habe. Somit werden weder Evra noch Ribery dem neuen Nationalcoach Laurent Blanc für die beiden EM-Qualifikationsspiele gegen Weißrussland am 3. September und vier Tage später in Bosnien- Herzegowina zur Verfügung stehen.

Schlimmer als Evra erwischte es nur Chelsea-Stürmer Nicolas Anelka, der vom Verband für 18 Spiele der "Equipe tricolore" gesperrt wurde. Jeremy Toulalan muss eine Begegnung zuschauen.

Anelka hatte den ehemaligen Trainer Raymond Domenech in der Halbzeit des WM-Spiels gegen Mexiko (0:2) beschimpft. Die anderen bestraften Spieler sollen beim Trainingsboykott, mit dem die "Bleus" in Südafrika gegen den Ausschluss von Anelka protestiert hatten, eine führende Rolle gespielt haben.
(APA/AFP)