Die US-Regierung nimmt mehr als 20 bereits laufende Großaufträge für Informationstechnik (IT) unter die Lupe. Die Bundesrechnungsbehörde kritisiert, dass geplante Kosten nicht eingehalten und Vorgaben nicht erfüllt würden. Projekte im Umfang von 30 Milliarden Dollar (23,8 Mrd. Euro) wolle die Behörde revidieren, berichtete das "Wall Street Journal". Insgesamt gibt die US-Regierung jährlich rund 80 Milliarden Dollar für IT aus.

45 neue Rechenzentren

Auf dem Prüfstand steht beispielsweise die Aufrüstung der Computer- und Kommunikationsausstattung des Finanzministeriums im Wert von 2,8 Milliarden Dollar. Bei diesem Projekt wurden 45 neue Rechenzentren eingerichtet, die nun neuere Internet-Technologien nicht unterstützen können. Einer der größten Auftragnehmer dabei ist AT&T.

Noch Jahre von seiner Einsatzfähigkeit entfernt

Für ein insgesamt zwei Milliarden Dollar teueres Logistikprojekt der US-Luftwaffe wurde bereits ein Drittel des Budgets ausgegeben, aber das System ist noch Jahre von seiner Einsatzfähigkeit entfernt. Ein Archivsystem für das FBI unter Federführung von Lockheed Martin erfüllt die ausgeschriebenen Funktionen nicht. Mehr als drei Milliarden Dollar hat das US-Innenministerium bereits für neue Rechenzentren ausgegeben, noch einmal so viel ist veranschlagt - doch die Beamten verwenden noch immer unterschiedliche E-Mail-Systeme.

Die unerledigten und unbefriedigenden Projekte sollten bei der Planung für das Haushaltsjahr 2012 in kleinere Teilabschnitte zerlegt werden, forderte Vivek Kundra, der Technologiebeauftragte der US-Regierung. Bereits im Juni hatte Kundra öffentliche Aufträge im Wert von drei Milliarden Dollar eingefroren. (APA/apn)