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Um mehr Geschlechtergerechtigkeit zu erreichen, schlägt Heinisch-Hosek vor, die wöchentliche Höchstarbeitszeit auf 45 Stunden zu begrenzen.

Foto: APA / HERBERT NEUBAUER

Alpbach - Um mehr Geschlechtergerechtigkeit in den Familien zu erreichen, will Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek die Zahl der Überstunden eindämmen. 72 Prozent der Überstunden würden von Männern geleistet, viele Frauen würden wegen der Kinderbetreuung jedoch zwangsläufig in Teilzeitbeschäftigung verharren, kritisierte sie.

Heinisch-Hosek knüpfte damit an die Erkenntnisse einer in der Vorwoche präsentierten Studie an, wonach Frauen den Großteil unbezahlter Arbeit im Haushalt übernehmen würden. Allein im Vorjahr sind in Österreich 313 Mio. Überstunden angefallen, 2008 waren es sogar noch 370 Mio. Die Mehrzahl davon entfällt immer noch auf die Männer, während jede vierte Frau in Teilzeitbeschäftigung angebe, gern mehr arbeiten zu wollen, aber an die Kinderbetreuung gebunden zu sein.

Wöchentliche Höchstarbeitszeit 45 Stunden

Um mehr Geschlechtergerechtigkeit zu erreichen, schlägt Heinisch-Hosek vor, die wöchentliche Höchstarbeitszeit auf 45 Stunden zu begrenzen. Derzeit sind mit Ausnahmen von speziellen Berufen wie etwa bei Ärzten und Ärztinnen 50 Stunden vorgesehen. Einen ähnlichen Vorschlag hatte vor einem Jahr bereits Sozialminister Rudolf Hundstorfer vorgelegt, um die Arbeitslosigkeit zu bekämpfen. Wenn man die Überstunden umschichte, könnten 150.000 Arbeitsplätze geschaffen werden, glaubt auch Heinisch-Hosek. (APA)