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Ein wichtiger Schritt zur Bekämpfung des Ebola-Virus ist gelungen.

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Frederick/Bothell - Die U.S. Food and Drug Administration hat Wissenschaftern des US Army Medical Research Institute of Infectious Diseases und des Pharmaunternehmens AVI BioPharma erlaubt, ein Medikament gegen Ebola an Menschen zu testen. Zuvor konnte der Beweis erbracht werden, dass das Präparat bei Affen wirksam ist - nun wurden erste Tests an einer kleinen Gruppe von Freiwilligen genehmigt. 

Das Mittel enthält Nukleinsäuren, die zu denen im Erbmaterial des Ebola-Virus komplementär sind und dadurch die Vermehrung des Virus so lange blockieren, bis die Immunabwehr die ursprünglich eingedrungenen Viren eliminieren kann. Die Affen-Tests hatten eine 60-prozentige Heilungsquote erbracht; im Einsatz gegen das nahe mit Ebola verwandte Marburg-Virus berichten die Forscher sogar von einer 100-prozentigen Heilungsquote. Die Sterblichkeitsrate beim Menschen liegt - abhängig davon, um welchen Stamm von Ebolaviren es sich handelt - zwischen 50 und 90 Prozent. Bei Affen kann die Letalitätsrate sogar an die 100 Prozent gehen.

Seit das Virus 1976 entdeckt wurde, wurden etwa 1.200 Todesfälle registriert. Ebola ist in verschiedenen Kontexten von Bedeutung: In erster Linie natürlich für die Menschen in Zentralafrika, wo es in Abständen von einigen Jahren immer wieder zu Ebola-Ausbrüchen kommt. Biologen sehen in dem Virus zudem eine Gefahr für die dortigen ohnehin stark bedrohten Menschaffen-Populationen, da das Virus auch sie befällt. In den USA wiederum gibt es Befürchtungen, dass das Virus von Terroristen als biologischer Kampfstoff eingesetzt werden könnte. Aus diesem Grund wurden nach den Anschlägen vom 11. September 2001 die Ebola-Forschung intensiviert und die finanziellen Mittel aufgestockt.  (red/pte)