Die Konserven-Dose in ihrer puristischen Ausführung. Erfunden wurde sie im Land der Feinschmecker.

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200 Jahre ist es her, dass das Patent für die Dose angemeldet wurde. Die Idee verdankt die Welt dem aus der Champagne stammenden Koch Nicolas Appert...

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...und irgendwie auch einem kleinen großen Mann.Appert interessierte sich nämlich auch für die Prämie von 12.000 Goldfranken. Die hatte Kaiser Napoleon I. ausgelobt, der sich für seine Feldzüge bessere Verpflegung wünschte als die geplünderten Erdäpfeln und Brotkanten.

 

 

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Appertisieren heißt heute noch die Methode, Speisen luftdicht abzufüllen und durch Erhitzen haltbar zu machen. Bis zu Apperts Erfindung wurden die Lebensmittel gesalzen, gepökelt und gedörrt. Der Nachteil dieser Verfahren: Der Geschmack der Speisen litt.

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Appert experimentierte monatelang und kochte - zunächst in Champagnerflaschen - alle möglichen Lebensmittel ab. Dann stieg er auf Glasbehälter um und schlug sein Verfahren dem Kaiser vor. Der schickte die Marine drei Monate lang mit Konservengläsern auf den Weg und war zufrieden, dass Fleisch und Gemüse "in voller Frische" erhalten blieben.

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Die Metalldose fiel dann dem Franzosen Peter Durand ein. Der ist nach der Französischen Revolution 1789 nach England ausgewandert. Er packte das Essen in Blechkanister, bevor er es abkochte. Der Vorteil: Sie hielten mehr aus und gingen auch nicht kaputt. Am 25. August 1810 meldete Durand seine Erfindung zum Patent an.

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So kultiviert wie auf diesem Foto ging es mit dem Behältnis aber nicht zu.Die Dinger mussten nämlich mit Hammer und Meißel quasi aufgebrochen werden, denn der Dosenöffner wurde erst ein paar Jahrzehnte später erfunden. Am Anfang war auch das Essen aus der Dose eine eher risikoreiche Sache: Viele englische Soldaten starben an schleichenden Vergiftungen, weil die Blechbehälter anfangs noch mit dem gefährlichen Blei verlötet waren.

 

 

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Heute laufen bei Dosenherstellern bis zu tausend Stück pro Stunde vom Band, aus Weißblech oder Aluminium, innen beschichtet mit Kunststoff. Nicht einmal der Dosenöffner ist unbedingt notwendig, viele Dosen haben am Deckel einen Verschluss. Pizzatomaten, Thunfisch in Öl und Gemüsemais, Tierfutter, Farben und Lacke halten sich in der Dose jahrelang.

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Die berühmtesten Konservendosen der Welt kommen natürlich aus Amerika: Andy Warhol malte seinerzeit alle Suppendosen aus dem Sortiment der Firma Campbell ab. "Campbell's Soup Cans" hängen im MoMA in New York. Sehr viel näher nämlich in Medzilaborce an der Grenze zur Ukraine in der Slowakei - vor dem Andy Warhol Museum (seine Vorfahren stammen aus dieser Gegend) machen sich die Suppendosen auch recht gut. (rb)

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