Was kommt raus, wenn sich ein Hersteller von Wassersport-Ausrüstung und das Designstudio eines Autobauers ins Bett legen. Ganz logisch: ein Fahrrad - sonst würde dieser Artikel in der falschen Rubrik stehen. NeilPryde ist der Wassersportler, BMW der Autobauer. Und was rauskommt, sind zwei High-End-Fahrräder, die am letzten Wochenende beim Vattenfall Cyclassics in Hamburg vorgestellt wurden: das "Diabolo" und das "Alize".

Foto: Werk

DesignworksUSA ist die Tochter der BMW Group, die mit dem Design betraut wurde. NeilPryde wagt den Sprung aus dem kalten Wasser an Land und will sein Geschäftsfeld ausweiten. Der soll aber nicht zum Bauchfleck verkommen, weshalb man die Latte gleich einmal so weit oben, wie nur möglich, montierte.

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Das "Alize" ist gebaut für Fahrer, die damit Rennen fahren und sich schnell vom Hauptfeld absetzen wollen. "Die unterschiedlichen Längsprofile der Rohre sind minutiös auf die aerodynamischen Anforderungen einzelner Teile wie Rahmen, Gabel, Räder und weitere Komponenten abgestimmt", erklärt DesignworksUSA. "Das Design der Querprofile verbreitert die Abströmkante, ohne dass dabei zusätzliches Gewicht entsteht." 7,3 Kilo wiegt das „Alize" mit Shimano Ultegra, Mavic Ksyrium SL-Laufräder und Selle Italia-Sattel.

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Beim "Diabolo" legte man das Hauptaugenmerk auf alpine Anstiege und Endspurts. Die Form des Rahmens wurde wie beim "Alize" ausgiebig im Windkanal getestet und verfeinert. Um das Rad steifer zu machen, integrierte man Freiformflächen an Rohren und Rahmenverbindungen. In das Gabelblatt, die Ketten- und Sattelstrebe bauten die Designer Versteifungsrippen. Der Grundrahmen ist ein Kohlefaser Monocoque.

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Beim Gewicht heißt das, wenn man am Bestellschein neben "Diabolo" auch gleich "Shimano Dura Ace" ankreuzt: 6,75 Kilogramm. Bestellen kann man die Räder online unter www.neilprydebikes.com. Zu uns kommen die ersten aber erst Mitte September. Bis dahin hat man noch ein wenig Zeit zum Sparen, denn das Frameset "Alize" kostet 2250 US-Dollar, das Frameset "Diabolo" gar 2500 US-Dollar. Vollständig montierte Räder kosten dann, je nachdem, ob man sich für Ultegra oder Dura Ace entscheidet, zwischen 3900 und 5500 US-Dollar.

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Und sollte, was keiner bei der erlesenen Kundenschicht der Enthusiasten wohl annimmt, NeilPryde mit seinen Rädern baden geht, brauchen wir uns auch keine Sorge machen. In dem Element sind die Windsurf-Weltmeister ja daheim.

Links:

NeilPryde Fahrräder
DesignworksUSA

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