Alles wie erwartet: Künstler, die kraft ihres Könnens - und nicht wegen ihrer Liebschaften - zur Weltklasse gehören. Spannende Kunst. Festspiel-Gossip und, auch wie gewöhnlich, Salzburg-Bashing.

Ebenfalls keine Wiederholungshochkultur, sondern hochkarätige Kunst am Boden- und am Ossiacher See. Nur, da will niemand wissen, welcher Star beispielsweise zuerst ins Weinfass und dann in den See gefallen ist? (Keiner, übrigens).

Oder, wer dem Carinthischen Sommer heuer die Ehre gibt? Einer nämlich nicht: der dafür zuständige Landesrat Harald Dobernig. Der hat schon die Eröffnung geschwänzt und war in genau keiner einzigen Vorstellung. Das ist erstaunlich - oder, so gesehen, wieder auch nicht: denn der Carinthische Sommer ist ja kein x-beliebiges Zeltfestl.

Der für die Kultur in Kärnten zuständige FPK-Jungpolitiker bekennt immer wieder freimütig, dass er es mit den Kulturtechniken nicht so wirklich habe. Lesen? Echt keine Zeit. Moderne Kunst? Eher nicht sein Fall. Musik? Am liebsten Volksmusik. Na, dann ist der Mann ja goldrichtig dort, wo er sitzt und regiert und blaue Kulturpolitik macht.

Einige Institutionen wie die Heunburg hat er schon zu Tode gespart. Ausbügeln kann er seine Polit-Irrtümer nicht. Weil er einbekanntermaßen nicht bügeln kann. (Andrea Schurian, DER STANDARD - Printausgabe, 21./22. August 2010)