London - Starkes Schielen sollte bei Kindern spätestens bis zum Alter von sechs Jahren korrigiert werden. Ab diesem Alter müssen Heranwachsende mit sozialer Ausgrenzung durch Gleichaltrige rechnen, wie Augenmediziner vom Schweizer Kantonsspital St. Gallen betonen. Die Forscher konfrontierten 118 Heranwachsende im Alter von drei bis zwölf Jahren mit Fotos von Kindern. Die Hälfte der Bilder wurde so verändert, dass die abgebildeten Kleinen stark schielten. Die Teilnehmer mussten auswählen, welche vier Kinder sie am liebsten zu ihrem Geburtstag einladen würden.

Bis zum Alter von sechs Jahren spielte es für die Beliebtheit kaum eine Rolle, ob die auf den Fotos gezeigten Personen schielten oder nicht. Danach bevorzugten die Befragten wesentlich Kinder ohne den Sehfehler, so die Mediziner im "British Journal of Ophthalmology". Dabei nahm nicht einmal die Hälfte der Sechs- bis Achtjährigen die Fehlstellung der Pupillen bewusst wahr. (APA)