Shannon - US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld ist am Samstag an den Persischen Golf gereist. Aus Sicherheitsgründen wurden die einzelnen Stationen nicht bekannt gegeben. Der Minister will nach eigenen Worten mit Regierungen befreundeter Staaten über eine mögliche Verringerung der amerikanischen Militärpräsenz beraten, nachdem das irakische Regime gestürzt ist und keine Bedrohung mehr darstellt. Rumsfeld hatte es vor einigen Tagen als höchst unwahrscheinlich bezeichnet, dass die USA im Irak langfristig Stützpunkte unterhalten wollten.

US-Präsenz im Irak bis stabile Verhältnisse herrschen

Die US-Truppen werden nach den Worten von Verteidigungsminister Donald Rumsfeld solange im Irak und Afghanistan bleiben, bis dort stabile und demokratische Regierungen die Lage unter Kontrolle haben. Rumsfeld äußerte sich am Samstag auf dem Flug in die Golfregion. Das Flugzeug des Ministers machte in Shannon in Irland Zwischenstation, wo es aufgetankt wurde.

Geheimhaltung der Besuchsorte

Die genauen Besuchsorte und die Dauer des Aufenthalts von Rumsfeld in den einzelnen Ländern sind aus Sicherheitsgründen geheim. Rumsfeld kündigte jedenfalls an, er werde mehrere Golfstaaten zu besuchen, um den dortigen Regierungen für ihre Unterstützung im Irak-Krieg zu danken und über die künftige US-Militärpräsenz in der Region zu sprechen.

Besuchsstation Afghanistan

Eine der Besuchsstationen ist Afghanistan. Sowohl im Irak als auch in Afghanistan stehe den USA noch eine lange, gefährliche und schwierige Arbeit bevor, sagte der Minister. Er wies erneut Berichte zurück, die USA wollten sich im Irak dauerhaft Militärstützpunkte sichern.

USA wollen Afghanistan-Feldzug für beendet erklären

Rund anderthalb Jahre nach Beginn des Afghanistan-Feldzuges wollen die USA die Kampfhandlungen formell für weitgehend beendet erklären. Rumsfeld sagte, er werde am Sonntag mit dem afghanischen Präsidenten Hamid Karsai über dieses Vorhaben sprechen. Rumsfeld räumte zwar ein, dass sich amerikanische und internationale Truppen noch Scharmützel mit versprengten Gruppen der Ende 2001 von der Macht vertriebenen radikal-islamischen Taliban-Bewegung lieferten. Doch verlagere sich jetzt der Schwerpunkt von einer Kampf- zu einer Stabilisierungsphase. Die geplante Erklärung werde dem Land helfen, dass sich Hilfsorganisationen verstärkt beim Wiederaufbau engagierten.

8000 US-Soldaten sind noch in Afghanistan stationiert

Rund 8000 US-Soldaten sind noch in Afghanistan stationiert. "Es gibt noch militärische Aufgaben. Aber jetzt kann man in dem meisten Landesteilen zu einer Wiederaufbauphase übergehen", verlautete aus Rumsfelds Umfeld. Die Kämpfe konzentrierten sich auf den Süden und die östliche Grenzregion zu Pakistan. Der Rest des Landes, in dem die neue demokratische Regierung Fuß fasse, sei jedoch weitgehend stabil. (APA)