Wien - "Derzeit wird vom Staatsschutz gegen einen bekannten und mehrere unbekannte Verdächtige ermittelt" , sagt die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Wien, Michaela Schnell. Fünf Wochen, nachdem in einem Wohnhaus für Zuwanderer in Wien-Floridsdorf Altpapiercontainer angezündet und Hakenkreuze an die Wände geschmiert wurden, sei eine Person angezeigt worden: "Auf freiem Fuß" , konkretisiert Schnell.

Dem Vernehmen nach werden dem Mann unter anderem Brandstiftung, Sachbeschädigung sowie Verstöße gegen das Verbotsgesetz vorgeworfen. Laut Feuerwehr hatte in der Nacht auf 7. Juli nach dem Anzünden des Mülls in den Gängen des Heimes aufgrund der Rauchentwicklung Lebensgefahr für die Bewohner bestanden.

Der Verdächtige gehört zu einer Gruppe von etwa 40 Rechtsradikalen, die sich regelmäßig am Floridsdorfer Spitz treffen. Sie sind nicht mit anderen rechtsradikalen Gruppen vernetzt und laut Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands "meist eher ein Fall für Sozialarbeiter als für den Verfassungsschutz" . (bri, tob, DER STANDARD-Printausgabe, 20.08.2010)