Rom - Das am 1. September beginnende Filmfestival von Venedig schlägt in diesem Jahr einen Sparkurs ein. Das Budget beträgt heuer 12 Millionen Euro, 700.000 Euro weniger als im Vorjahr, teilte Festivaldirektor Marco Müller am Donnerstag mit. "Wir werden beim Eröffnungsbuffet, nicht bei der Qualität der Filme sparen", versicherte der 57-Jährige.

Der Italo-Schweizer Müller ist seit sieben Jahren Direktor des Festivals. "Mein Vertrag läuft bis 2011, ich werde später nachdenken, was ich danach tun werde", sagte Müller nach Angaben der Mailänder Tageszeitung "Corriere della Sera" am Donnerstag.

Über den Überraschungsfilm, der beim Festival als 23. Streifen im Wettbewerb um den Goldenen Löwen gezeigt wird, wollte Müller nur wenig verraten. "Es wird kein orientalischer Film sein. Laut Gerüchten könnte es ein italienischer Film sein", meinte Müller.

Beträchtliche Österreich-Präsenz

83 Filme werden in den vier Hauptschienen vorgestellt. Während die österreichische Schauspielerin Sophie Rois in dem deutschen Wettbewerbsbeitrag "Drei" von Tom Tykwer eine Hauptrolle spielt, ist Österreich abseits des Wettbewerbs mit sechs Produktionen und Koproduktionen vertreten.

In der Sektion Orizzonti, in der der Filmkritiker und Direktor des Österreichischen Filmmuseums Alexander Horwath Jurymitglied ist, wird der österreichisch-niederländische Dokumentarfilm "The Forgotten Space" der Regisseure Noel Burch und Allan Sekula gezeigt.

Vier österreichische Streifen treten im Orizzonti-Wettbewerb für Kurzfilme an: "Shadow Cut" von Martin Arnold und "Mouse Palace" von Harald Hund und Paul Horn. Sasha Pirker stellt den Dokumentarfilm "The Future will not be Capitalist" vor, während Peter Tscherkassky seinen Streifen "Coming Attractions" präsentiert. Außerhalb des Wettbewerbs wird die italo-österreichische Produktion "All Inclusive 3D" der Regisseure Nadia Ranocchi und David Zamagni vorgestellt.

Die Hälfte der Streifen, die um den Goldenen Löwen rittern, sind übrigens Kostümfilme. Zu ihnen zählt der Film "Post Mortem" des chilenischen Regisseurs Pablo Larrain, sowie "Venus Noir" des Filmemachers algerischer Abstammung Abdellatif Kechiche. Der Neapolitaner Mario Martone zeigt seinen Kostümfilm "Noi Credevamo" über den Kampf um die italienische Nationaleinheit. (APA)