Die Demokraten von US-Präsident Barack Obama sind sauer auf den Medienmogul Rupert Murdoch. Grund des Zorns: Eine millionenschwere Wahlkampfspende von Murdochs Unternehmen News Corporation an die amerikanischen Republikaner. Der Mutterkonzern des US-Nachrichtensenders Fox News hat einer Organisation der Oppositionspartei im Juni rund eine Million Dollar (776.398 Euro) für den anstehenden Gouverneurswahlkampf überwiesen - und laut Demokraten damit Zweifel an der politischen Unabhängigkeit des Senders bestärkt.

"Fox News bezeichnet sich immer als fair und ausgewogen, aber das ist kaum haltbar, wenn man republikanische Kampagnen finanziert", schrieb Mitch Stewart, Chef von Obamas Unterstützergruppe "Organizing for America" am Mittwoch in einem E-Mail an Parteigenossen und Medien. "Der Scheck wird für die Unterstützung von Kandidaten genutzt, die gegen die Agenda des Präsidenten kämpfen wollen."

Die Spende ging an die Vereinigung der republikanischen Gouverneure, deren Mitglieder derzeit in weniger als der Hälfte aller 50 US-Staaten den Regierungschef stellen. Die News Corp. ist damit laut US-Medien der größte Einzelspender der Organisation. Im kommenden November finden in 37 Staaten Gouverneurswahlen statt, bei denen die Republikaner nach einer Prognose der "Washington Post" auf die Mehrheit hoffen können.

Auch die demokratische Vereinigung der Gouverneure griff Fox News in einem Beschwerdebrief scharf an. Der Sender solle "im Interesse von Fairness und Ausgewogenheit" bei seiner Berichterstattung über die Gouverneurswahlen künftig einen Hinweis zeigen: "News Corp., das Mutterunternehmen von Fox News, spendete eine Million Dollar, um die demokratischen Gouverneure im November zu stürzen" solle die Einblendung lauten, schrieb der Vorsitzende der Gruppe, Nathan Daschle, am Mittwoch an den Fox-News-Chef Roger Ailes. (APA)