Cincinnati - Österreichs Top-Tennisspieler Jürgen Melzer ist am Mittwoch im Turnier von Cincinnati bereits in der zweiten Runde ausgeschieden. Der 29-jährige Niederösterreicher musste sich dem Letten Ernests Gulbis nach einem 2:25 Stunden dauernden Krimi mit 7:6(8),3:6,6:7(5) geschlagen geben. Die Nummer 15 der Welt ließ dabei gleich drei Matchbälle ungenützt.

Im ersten Satz gab es keinen einzigen Breakball, folglich ging es ins Tiebreak, das Melzer mit dem vierten Satzball zum 10:8 für sich entschied. Im zweiten Durchgang schaffte dann Gulbis das Break zum 3:1, ließ sich diesen Vorteil nicht mehr nehmen und schaffte den Satzausgleich. Im Entscheidungssatz ging es dann hin und her: Melzer ließ beim Stand von 3:2 drei Breakbälle aus, wehrte aber in der Folge bei 4:4 wiederum zwei Möglichkeiten seines Gegners ab. Im Finish war Melzer gleich dreimal dem Sieg nahe, verpasste es aber bei 5:4 (2 Matchbälle), 6:5 (1 Matchball) sowie anschließend auch im Tiebreak (4:0-Führung) den Sack zuzumachen.

Der 21-jährige Lette, der in der Weltrangliste auf Rang 27 liegt und im Achtelfinale auf Andy Murray trifft, entschied damit das erste direkte Duell mit Melzer auf der Tour für sich. Für den als Nummer 13 gesetzten Deutsch-Wagramer war damit wie im Vorjahr schon in der zweiten Runde Endstation, damals hatte er gegen den Franzosen Julien Benneteau ebenfalls in drei Sätzen den Kürzeren gezogen. 

Angeführt von Rafael Nadal (ESP) zogen die Top Sechs der Weltrangliste geschlossen in die dritte Runde ein, wobei Roger Federer wohl den geringsten Aufwand leisten musste. Denn sein Gegenüber Denis Istomin (UZB) musste wegen einer Knöchelverletzung nach nur 27 Minuten beim Stand von 5:2 für Federer aufgeben. Der rasche Sieg bereitete dem Schweizer jedoch keine Freude: "Natürlich ist das die schlechteste Art, auf die man ein Match gewinnen will. Wenn der Gegner zu Boden geht und dann vom Platz humpelt, mit Tränen in den Augen."

Mehr zu lachen hatte die Nummer zwei der Welt bei einem Videodreh für seinen Sponsor Gillette. Darin sieht man den Schweizer im Anzug, wie er am Filmset in Anlehnung an Wilhelm Tell einem Mann mit kraftvollem Aufschlag eine Dose vom Kopf schießt. Auf die Frage, ob das Video echt sei, entgegnete Federer: "Sie wissen ja wie das mit Magiern ist. Sie verraten nie, wie ihre Tricks funktionieren." Nach 48 Stunden hatte der Clip in Internet bereits über eine Million Aufrufe.

Sybille Bammer hat am Mittwoch beim 2-Millionen-Dollar-Turnier in Montreal so wie in der Vorwoche in Cincinnati ihr Zweitrundenspiel verloren. Gegen die Estin Kaia Kanepi unterlag Österreichs Nummer eins im Damen-Tennis klar mit 5:7,2:6. Damit liegt die Oberösterreicherin in den Duellen mit der Estin 1:3 zurück. Vor den am 30. August beginnenden US Open wird die 30-jährige noch die mit 100.000 Dollar dotierten Bronx Open spielen.(APA)