Wolfgang Fasching (re) strahlt vom Gipfel des Schneebergs.

Foto: Gregor Hartl

Wien - Die sieben höchsten Berge der Bundesländer in einer Woche zu erklimmen und die Strecke dazwischen nur mit dem Rad hinter sich zu bringen: Das war das ehrgeizige Ziel des Extremsportlers Wolfgang Fasching, das er Mittwochnachmittag in nur sechs Tagen erfüllt hat. "Ich bin müde, aber fühle mich jetzt wirklich super", erklärte der 43-Jährige nach seinem letzten Gipfelsturm am niederösterreichischen Schneeberg (2.076 Meter).

Die Woche fasst Fasching als sehr durchwachsen zusammen, vor allem schwierige Wetterverhältnisse hätten ihm das Leben schwer gemacht. Nach dem problemlosen Gipfelsieg am Freitag am Piz Buin (3.312 Meter) in Vorarlberg ging es weiter zum Großvenediger (3.662 Meter) an der Grenze zwischen Tirol und Salzburg. Als große Herausforderung stellte sich der höchste Berg des Landes, der Großglockner (3.798 Meter) zwischen Kärnten und Tirol, heraus. Der Aufstieg verzögerte sich am Sonntag wegen Gewitter und Schneestürmen immer wieder und kostete Fasching viel Kraft. "Wenn man eine zehnstündige Bergtour macht, danach nur eine Stunde Pause hat und dann 150 Kilometer am Rad unterwegs ist, ist das wirklich nicht ganz leicht", sagte der gebürtige Bad Radkersburger.

Heimspiel

Der vierte Aufstieg auf den Dachstein (2.995 Meter) an der steirisch-oberösterreichischen Grenze stellte für den gebürtigen Steirer und Wahl-Oberösterreicher fast schon ein Heimspiel dar. Danach folgte eine 300 Kilometer lange Radetappe bis zum vergleichsweise niedrigen Berg des Burgenlandes, dem Geschriebenstein (884 Meter). Dann hieß es für das Testimonial der Outdoor-Marke "Seven Summits" von Intersport Eybl wieder die Bergschuhe gegen den Rad-Sattel tauschen. Die Fahrt zum niedrigsten Gipfel, dem nur 542 Meter hohen Hermannskogel in Wien, stellte sich als besonders schwierig heraus.

Herausforderung Wien

"Der Berg an sich ist ja recht unspektakulär, aber um 17.00 Uhr durch Wien zu radeln, ist besonders anstrengend, weil ich diese Verhältnisse gar nicht gewohnt bin", sagte der dreifache Race Across America-Sieger. Doch selbst eine Kontrolle seines Tourteams durch die Polizei in der Bundeshauptstadt verzögerte sein Vorhaben nicht. Im Gegenteil, einen Tag früher als angekündigt, stand Fasching bereits Mittwochmittag am niederösterreichischen Schneeberg. Bis dahin hat der Extremsportler über 1.000 Kilometer auf dem Rad und 20.000 Höhenmeter zurückgelegt. Insgesamt waren es nur sieben Berge trotz der neun Bundesländer, weil einige der ausgewählten Gipfel an Landesgrenzen liegen.

Jetzt verordnet sich Fasching erstmal eine Pause. "In den nächsten Tagen werde ich mich ausruhen, essen und meine Wehwehchen kurieren." Besonders seine Füße wurden durch den ständigen Wechsel zwischen Berg- und Radtouren in Mitleidenschaft gezogen. Das Ende der Tour sieht Fasching, der auch schon die internationalen "Seven Summits", also die höchsten Gipfel aller Kontinente, bezwungen hat, mit einem lachenden und einem weinenden Auge. "Ich bin zwar froh, dass es jetzt vorbei ist, aber auch sehr motiviert, weiterzumachen und mehr zu tun", sagte Fasching. (APA)