Salzburg - Wer ein geringes Ausbildungsniveau hat, lebt eher in Armut, ist allgemein unzufriedener und viel öfter ohne Arbeit, wie eine Untersuchung der Salzburger Arbeiterkammer (AK) ergab. Heuer reicht das Einkommen für 28 Prozent der wenig Qualifizierten nicht zum Leben - das sind mehr als doppelt so viele wie 2008. Deshalb müssten Aus- und Weiterbildung allen in guter Qualität zugänglich sein, forderte am Mittwoch Salzburgs AK-Präsident Siegfried Pichler bei einer Pressekonferenz. "Es darf nicht an der falschen Stelle gespart werden", sagte Pichler.

"Je höher die Bildung, desto besser die Arbeitszufriedenheit"

Laut Arbeitsklima-Index wiesen neben Beschäftigten mit Matura Hochschulabsolventen 2009 den höchsten Wert auf. Eher unzufrieden mit ihrer Tätigkeit seien durch die Bank jene Personen, deren Bildungsniveau die Pflichtschule nicht übersteigt. "Je höher die Bildung, desto besser die Arbeitszufriedenheit", meinte AK-Bildungsreferentin Hilla Lindhuber. 24 Prozent der Maturanten und Hochschulabsolventen können laut AK sehr gut vom Einkommen leben. Von den Beschäftigten mit Pflichtschulabschluss kein einziger. Frauen seien außerdem mehr davon betroffen.

Für weniger Qualifizierte werde es außerdem immer schwieriger, einen Job zu bekommen und ihn zu behalten. 36 Prozent der Befragten mit Pflichtschul- und 23 Prozent der Befragten mit Lehrabschluss waren in den vergangenen Monaten irgendwann arbeitslos. Aber nur zwei Prozent der Maturanten und Hochschulabsolventen, sagte die AK-Expertin.

Bei Bildung sparen ist für AK "Irrweg"

Die Politik sollte sich verstärkt um Bildung kümmern, verlangte der AK-Präsident. Denn im Bildungsbereich zu sparen, "ist der irrste aller Irrwege". So sei zum Beispiel der Ausbaustopp im Fachhochschulplan bei nach wie vor niedriger Akademikerquote bildungs-, gesellschafts- und wirtschaftspolitisch äußerst bedenklich. Außerdem werde die flexible Weiterqualifikation von Nichtmaturanten unnötig erschwert. "Nicht umsonst nahmen andere Länder Bildung und Wissen aus ihren Sparpaketen heraus. Das sollte auch in Österreich so sein", appellierte Pichler an die Verantwortlichen in der Regierung. (APA)