Dank neuer Webstandards wie HTML 5 sollen künftig auch aufwändigere Browser-Games wie Quake II umgesetzt werden können.

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Im Rahmen der Game Developers Conference Europe hat der Suchmaschinenbetreiber Google einen Ausblick auf seine Initiativen in Sachen Browser-Games gegeben. Der Konzern wird im Oktober einen eigenen Web Store für den Webbrowser Chrome starten und dabei auch massiv auf Videospiele setzen. Mit dem Store sollen zwei wesentliche Probleme des Browser-Game-Marktes gelöst werden: Einerseits sollen Konsumenten die Angebote so schneller und leichter finden und andererseits werde damit ein solides Geschäftsmodell für die Entwickler geboten - ähnlich wie es bei den App Stores der Handy-Plattformen Android oder iPhone der Fall ist.


(Video: Präsentation des Google Web Stores im Mai.)

Weniger Zensur und mehr Geld für Entwickler

Die Präsentation richtete sich klar an Entwickler, wenngleich auch Außenstehenden zu verstehen gegeben wurde, dass Google es Videospielentwicklern künftig leichter machen möchte. Neue Inhalte könnten sofort im Web Store von Chrome veröffentlicht werden. Anders als etwa bei Apple würde man hier nicht mit dem Schwarzstift vorgehen. Genauso locker werde das Finanzielle gehandhabt. Google überlässt 95 Prozent der Verkaufserlöse den Spieleherstellern. Mit den übrigen 5 Prozent würden lediglich die Verwaltungskosten gedeckt. Erwartungsgemäß werden auch kostenlose Games zugelassen. In späterer Folge würde zusätzlich ein System für Mikrotransaktionen eingerichtet, um etwa Bezahlinhalte für kostenlose Spiele zu ermöglichen.

Für Konsumenten soll der App Store mit einem sehr schlichten Design für Übersicht sorgen. Über Nutzerbewertungen können Inhalte nach Beliebtheit sortiert werden - Bewertungen von Freunden sind ebenfalls einsehbar.

Vielseitige Technologien

Google will ein breites Angebot von Games bieten und wird dafür auch eine breite Palette an Web-Technologien unterstützen. Der Webbrowser Chrome solle für Flash-Spiele wie "Plants vs. Zombies" oder "Lego Star Wars" genauso optimiert werden wie für JavaScript- und HTML 5-Programme. Für den neuen Webstandard HTML 5 habe das Google Web Toolkit-Team sogar eine Portierung des Egoshooters "Quake II" vorgenommen. Mittlerweile würden Entwicklern viele Libraries zur Verfügung stehen, um selbst solche Mammutprojekte realisieren zu können. Das Multiplayer-Strategiespiel "FreeCiv.net" wurde als Beispiel für die Vielseitigkeit von CSS 3 demonstriert. Für grafisch aufwändigere Werke solle künftig auch die Schnittstelle Web GL zum Einsatz kommen. Damit können Web-Programme den Grafikbeschleuniger des Computers nutzen. Als einen der wesentlichen Vorteile von Web-Games strich der Konzern schließlich die Verschmelzung mit externen Inhalten heraus. So ließen sich in Browserspielen problemlos andere Webseiten, -Wigdets oder -Module integrieren. (zw)