Madrid - Zum zweiten Mal in sechs Tagen haben marokkanische Demonstranten den Grenzübergang zur spanischen Exklave Melilla blockiert. Die Protestaktion am Dienstag dauerte aber nur etwa eine Stunde. Einer der Demonstranten sagte, für Mittwoch in der Früh sei eine weitere Blockade geplant. In den Morgenstunden wird Melilla, das an der marokkanischen Küste liegt, mit frischem Gemüse und Fisch aus dem Umland beliefert.

Vorwurf der Misshandlung

Die Teilnehmer der in der vergangenen Woche begonnenen Protestaktionen werfen der spanischen Grenzpolizei vor, Marokkaner bei der Einreise nach Melilla misshandelt zu haben. Dieser Vorwurf wird auch von der marokkanischen Regierung erhoben, Spanien weist die Anschuldigungen zurück.

In der an der Nordküste Marokkos gelegenen Exklave Melilla, die seit 1497 im spanischem Besitz ist, leben 70.000 Menschen. Täglich kommen rund 35.000 Marokkaner in die pulsierende Handelsstadt, um dort zu arbeiten oder einzukaufen. Marokko hat wiederholt Anspruch auf Melilla und Ceuta, die zweite spanische Exklave an der Küste des Landes, erhoben. Bisher lehnte Spanien dies jedoch stets ab. (APA/apn)