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Die letzte Hürde für Rapid heißt wieder Aston Villa. Ob Stürmer Nikica Jelavic mitkicken wird, ist noch nicht fix. Der Kroate steht vor einem Wechsel zu den Glasgow Rangers.

Foto: APA/epa/Hochmuth

Wien - Am kleinen Gemeinen hat ATV-Chef Ludwig Bauer seine Freude. Oder auch nur einen Sinn für Timing: Dienstagfrüh unterschrieben die Spitzen von Bundesliga und Küniglberg kameragerecht ihren TV-Vertrag über drei längst begonnene Saisonen. Zwei Stunden später grätscht der kleine private Herausforderer, nach seinen Möglichkeiten, per Aussendung dazwischen.

Rapid und Sturm Graz spielen am Donnerstag kommender Woche bei ATV gegen Aston Villa und Juventus Turin um ihr Leiberl in der Europa League. Der Privatsender sicherte sich die Rechte für die entscheidenden Rückspiele dieser beiden Mannschaften über die Rechteagentur Kentaro.

Die Gruppenspiele in der Europa League zeigt Sat.1 Österreich, das eine oder andere kann auch bei dessen Konzernschwester Puls 4 laufen: Der TV-Konzern ProSiebenSat.1 sicherte sich voriges Jahr die Rechte der Europa League auch für Österreich über drei Jahre. Was den ORF bei vier österreichischen Teams in diesem Europacup-Bewerb alt aussehen ließ. Der ORF setzt weiter auf die Champions League.

Poker

Die Rechteagentur Kentaro pokerte im Frühjahr auch um die Fernsehrechte an der österreichischen Bundesliga mit. Laut Verhandlern bot sie mit ihrem Pay-TV-Konzept die höchste Summe für den Dreijahresvertrag mit der Liga. Auch Dietrich Mateschitz' Servus TV soll zuletzt zwei Millionen mehr geboten haben als die 17 Millionen Euro von ORF und Sky. Die erhielten am 1. April den Zuschlag. Damit ging der Poker mit ORF-Infodirektor Elmar Oberhauser aber erst richtig los.

Oberhauser bestand darauf, dass der ORF die 36 vereinbarten Livespiele auswählt, eines pro Runde also. Bisher bestimmten ORF und Pay-TV Sky je die Hälfte der Partien im Free TV. Der ORF produziert sie nun wieder selbst, und das in HDTV.

Ligavorstand Georg Pangl spricht von einer "bestmöglichen Erlössteigerung" für die Rechte bei möglichst großer Zuschauerzahl. 14,2 Millionen erhielt die Liga zuletzt, nun sind es 17. ORF-Direktor Oberhauser betont: "Wir zahlen nicht mehr als bisher." Und Sky werden neun Millionen der 17 zugerechnet, auch kein deutliches Plus, schon wegen der vielen Free-TV-Spiele. Pangl verweist auf Entgegenkommen des ORF bei "Prämien" für Champions League und Europa League.

A propos Geld: Die tiefroten Zahlen bei Sky lassen deutsche Bundesligaklubs schon über eigene Pay-Kanäle nachdenken. "Kein Thema" hier, sagt Pangl: Sky-Eigentümer Rupert Murdoch zeige mit Kapitalzufuhr in dreistelliger Millionenhöhe seinen Glauben an Sky. Und wenn der nachlässt und Sky ausfiele: Die Rechte fielen an die Liga zurück. (fid/DER STANDARD; Printausgabe, 18.8.2010)