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Bode Miller hängt seine Rennlatten noch nicht an den Nagel.

Foto: AP/ Bebeto Matthews

Wien - Bode Miller will es im kommenden Skiwinter wieder wissen. Der 32-jährige US-Skistar, der schon vergangenes Jahr die Welt über die Fortsetzung seiner Karriere lange im Ungewissen hatte lassen, meldete sich nun erstmals seit seinem Olympiasieg vergangenen Februar in Vancouver und einer mehrmonatigen Auszeit wieder zu Wort. Miller wird weitermachen und wieder in allen Disziplinen starten, ließ der zweifache Weltcup-Gesamtsieger aus dem US-Trainingscamp in Neuseeland verlauten.

Konkrete Ziele Millers sind der Gewinn der Weltcups im Slalom und Abfahrt in einer Saison sowie die Rekorde von Hermann Maier und Ingemar Stenmark von 13 Saisonsiegen. Ehrgeizige Ziele also für den bald 33-jährigen "Altmeister", vom dem viele bereits wieder vermutet hatten, er würde sich nach seiner erfolgreichen Olympiateilnahme 2010 (3 Medaillen) endgültig aus dem Skirennsport zurückziehen und eine zweite Karriere als Golf- oder Tennisspieler starten. Nach Olympia hatte Miller keine Rennen mehr bestritten und stattdessen an einem Qualifikationsturnier für die US-Tennis-Open teilgenommen sowie Gold bei der Ski&Golf-WM in Zell am See gewonnen.

Darüber hinaus verbrachte der mit 32 Weltcup-Siegen erfolgreichste US-Skifahrer aller Zeiten viel Zeit mit seiner Tochter Neesyn Dacey in Kalifornien, kümmerte sich um sein Weingut und engagierte sich bei Charity Events für seine Turtle Ridge Foundation. Skifahren ist und bleibt aber die große Leidenschaft des zweifachen Weltcup-Gesamtsiegers (2005 und 2008) und vierfachen Weltmeisters.

"Wer mich kennt weiß, dass ich Abwechslung brauche und Dinge ganz gerne hinterfrage. Deshalb habe ich mir ein paar Monate Zeit genommen, um Abstand zum Skisport zu gewinnen und meine Perspektiven und Ziele zu hinterfragen. Die Olympischen Spiele liefen genial für mich und ich konnte alle meine gesetzten Ziele erreichen", sagte Miller in einer Aussendung seines Managements CAA Sports (Lowell Taub), das in Europa vom früheren Schett-Manager Marc Habermann unterstützt wird.

Er habe aber bald gemerkt, dass er noch einige Ziele im Skisport habe, so Miller. Abfahrt und Slalom in einer Saison zu gewinnen, stellt eine große Herausforderung dar. "Ich werde aber nicht nur in diesen beiden Disziplinen starten. Ich brauche den regelmäßigen Rennrhythmus und werde daher wieder in allen Disziplinen starten", versicherte Miller, der als einziger Ski-Athlet der Welt in jeder Disziplin zumindest fünf Rennen gewonnen und einmal 136 Weltcuprennen in Folge bestritten hat.

In der vergangenen Saison habe er sich auf Olympia konzentriert, so Miller. Im kommenden Winter zählt wieder die ganze Saison. "Die WM in Garmisch-Partenkirchen nehme ich mit und schaue, wie es mir dort geht!"

Miller wird in der kommenden Saison bei den Europa-Rennen wieder mit einem Tourbus unterwegs sein. Das hatte seinerzeit zu einem Zwist und der Trennung vom US-Team gesorgt. "Nun räumt mir das Team diese Freiheiten ein, weil sie wissen, dass es mir gut tut", erklärte Miller, der weiterhin auf Head-Skiern unterwegs sein wird.

Auch die italienische Skiregion Paganella/Trentino und der Schweizer Uhrenhersteller Hublot verlängerten ihre Partnerschaft mit Miller, während der österreichische Sponsor Superfund nach vier Jahren vom Helm verschwindet, allerdings eine andere Zusammenarbeit anstrebt. Ein weltweit bekanntes Luxuslabel soll demnächst als Sponsor präsentiert werden. (APA)