Im Zusammenhang mit den Waldbränden in atomar verseuchten Gebieten ist der russische Katastrophenschutzminister Sergej Schoigu kritisiert worden. Er habe persönlich die Sperre der offiziellen Website der Waldschutzbehörde angeordnet, weil diese "Falschinformationen über die Brände in der Region Brjansk" veröffentlicht habe, meldete die Zeitung "Kommersant".

Der Betreiber sei am Wochenende von den Behörden kontaktiert und zur Sperre der Website aufgefordert worden. Der stellvertretende Leiter der Behörde sagte, die Internetseite funktioniere seit Freitagnachmittag nicht mehr.

"Vertuschung"

"Die Behörden beginnen damit, Informationen über die Waldbrände zu vertuschen", hieß es in der Zeitung "Trud". Durch die Brände drohe Russland ein zweites Tschernobyl.

Die dem Landwirtschaftsministerium unterstellte Waldschutzbehörde hatte Mitte vergangener Woche mitgeteilt, dass es seit Juli auf rund 3.900 Hektar Land, das als radioaktiv verseucht gilt, gebrannt habe. Allein in der westrussischen Region Brjansk hätten insgesamt 300 Hektar in Brand gestanden. Die Region wird auf einer Liste mit den am stärksten durch die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl vor 24 Jahren verseuchten Gebiete geführt. Das Katastrophenschutzministerium hatte Gesundheitsrisiken dementiert. (APA/AFP)