Innsbruck - Tirols Landeshauptmann Günther Platter (V) hat am Sonntag die Opfer von Missbrauchfällen um Verzeihung gebeten. Beim Festakt anlässlich des "Hohen Frauentages" in der Innsbrucker Hofburg kündigte er auch Entschädigungszahlungen an. Am Nachmittag wird die Landesregierung in ihrer traditionellen Sondersitzung zum 15. August unter anderem auch einen Bericht zur Kenntnis nehmen, der bisher rund 150 Fälle von physischer und psychischer Gewalt auflistet, 32 davon betreffen Landeseinrichtungen.

Eine "Entschuldigung" sei nicht passend, meinte Platter, weil sich das Land nicht frei machen wolle von Schuld. Dass Jugendliche und Kinder seelische und physische Gewalt erleiden hätten müssen sei "traurig und beschämend". Geschehenes könne nicht ungeschehen gemacht werden, es dürfe auch keine pauschalen Verurteilungen geben. Das "dunkle Kapitel" müsse aber lückenlos aufgearbeitet werden. Wo es notwendig sei, habe es Anzeigen gegeben und es werde Entschädigungszahlungen geben. Die Botschaft für die Zukunft sei: "nie mehr wieder", sagte Platter.(APA)