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Der gebrochene Damm (Archivbild 1998)

Foto: APA/EPA/Emilio Morenatti

Sevilla - Auch fünf Jahre nach der Giftflut am Rande des Donana-Nationalparks in Südspanien sind die Gefahren für die Umwelt noch nicht gebannt. Zwar sei die betroffene Gegend weitgehend saniert, doch das inzwischen stillgelegte Bergwerk des schwedisch-kanadischen Konzerns Boliden-Apirsa bleibe eine tickende Zeitbombe, kritisierten Wissenschaftler und Naturschützer laut Presseberichten vom Freitag.

Am 25. April 1998 war das Abwasserbecken einer von Boliden betriebenen Pyrit-Mine in der Ortschaft Aznalcollar bei Sevilla geborsten. Fünf Millionen Kubikmeter Giftschlamm strömten aus und verseuchten riesige Flächen nahe des Donana-Reservats, einem der größten Vogelschutzgebiete Europas. Bis zu dem Untergang des Öltankers "Prestige" vor der Küste Galiciens im November vergangenen Jahres galt diese Giftflut als die größte Umweltkatastrophe in der Geschichte Spaniens.

Sanierung

Die fast 400 Millionen Euro teure Sanierung des Donana-Gebiets sei wegweisend gewesen, lobte die Umweltschutzorganisation WWF. Fast 99 Prozent der Schwermetalle im Boden seien beseitigt worden. Das Problem sei nun das stillgelegte Bergwerk, wo noch tonnenweise Schadstoffe lagerten. Um es zu sanieren, seien mindestens weitere 45 Millionen Euro nötig.

Dass Boliden die vom spanischen Staat verhängte Strafe in Höhe von fast 140 Millionen Euro zahlen wird, halten Umweltschützer für aussichtslos. Der Konzern sei inzwischen pleite, hieß es. (APA/dpa)